Suchmaschinen ohne Antworten

Eine Studie der HTW Chur zeigt, dass Suchmaschinen von Unternehmensportalen nur mangelhafte Resultate hervorbringen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2006/22

     

Benötigen Besucher einer Webseite eine bestimmte Information, greifen sie oftmals zur internen Suchmaschine – und oftmals vergebens. Dies ist Resultat einer Studie der Hochschule für Technik und Wissenschaft Chur, der Zürcher Hochschule Winterthur und der beiden Firmen Eurospider Information Technologies und Namics. Sie haben mit 74 Einzeltests die Webseiten von 54 Behörden und Unternehmen angeschaut und dabei untersucht, wie gut es den Nutzern mit der Site-Suche gelingt, vorhandene Informationen zu ermitteln, und wo Problembereiche existieren, die eine erfolgreiche Kommunikation verhindern. Kriterien waren dabei Aktualität, Qualität und Vollständigkeit der Such­ergebnisse sowie Benutzerfreundlichkeit und Performance des Angebots.


Die Ergebnisse zeigen, dass die meisten ge­testeten Suchfunktionen sowohl bei sogenannten Navigations- als auch bei Faktenanfragen brauchbare Resultate liefern. Navigationsanfragen, bei denen Einstiegspunkte für weiterführende Recherchen gesucht werden, meistern 75 Prozent der Suchmaschinen gut. Bei den Faktenanfragen, bei denen eine einzelne Information wie eine Telefonnummer gefragt ist, liefert nur die Hälfte der Suchmaschinen gute Ergebnisse, während ein Viertel der Untersuchungsobjekte immerhin genügend arbeitete. Durchs Band schlecht sieht es bei den Informa­tionsanfragen aus, bei denen viele Daten zu einem bestimmten Thema gesucht werden. Die meisten Suchapplikationen liefern unge­nügende Resultate, und dies, obwohl die Vergleiche nur mit englischen Dokumenten durchgeführt wurden, die mangels zusammengesetzer Wörter und Flexionen einfach zu finden sind. So erwarten die Studienautoren bei deutschen Informationsanfragen noch schlechtere Resultate.




Die Studienverfasser geben aber auch Tips zur Verbesserung der Website-Suchen: Sie fordern etwa eine verstärkte Pflege von Metadaten und ein besseres Handling von Binärdaten wie PDFs. Diese können von den Suchmaschinen oft nicht sinnvoll verarbeitet werden.




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