Akkus bleiben unverzichtbar

Brennstoffzellen zur Stromversorgung von mobilen Geräten sind noch immer Jahre entfernt, glaubt Nokia.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2006/18

     

Dass Brennstoffzellen dereinst Akkus als Stromlieferanten in mobilen Geräten wie Mobiltelefonen oder Notebooks ablösen, scheint beschlossene Sache zu sein. Doch nach wie vor kommt die Technik kaum vom Fleck, obwohl sie bereits einsatztauglich wäre. Zu diesem Schluss kommt mindestens der finnische Handy-Gigant Nokia, der in den letzten 18 Monaten die Brennstoffzellentechnologie im Hinblick auf einen Einsatz in Mobiltelefonen analysiert hat. Anlässlich des 20. Geburtstags des eigenen Forschungszentrums wurde erklärt, dass man das Mobiltelefon mit Brennstoffzelle praktisch morgen haben könne, wenn da nicht ein Problem wäre: Konnte man bisher keine Zellen produzieren, die bei entsprechender Miniaturisierung ausreichend Strom produzieren, sollen die Brennstoffzellen nun gemäss Nokia an der Frage scheitern, wie der Brennstoff zu den Anwendern kommen soll. Hier braucht es nach Ansicht von Nokia noch einige Anstrengungen der gesamten Industrie, auch wenn bereits Ideen wie ein Tintenpatronen-Modell oder ein Nachfüllmechanismus wie bei Feuerzeugen auf dem Tisch liegen.




Allerdings scheinen auch die Brennstoffzellen nach wie vor Entwicklungsarbeit zu benötigen. So hat NTT DoCoMo an der japanischen Messe Createc erst einen Prototyp einer Brennstoffzelle vorgestellt, die Mobiltelefone mit Strom versorgen soll. Dies allerdings nicht direkt, sondern in Form eines Ladegeräts. Das Ladegerät basiert auf Wasserstoff als Brennstoff und ist es etwas grösser als ein USB-Stick bei einem Gewicht von 45 Gramm. Es kann mit einer Füllung Wasserstoff das Mobiltelefon nur dreimal wieder aufladen, und auch die Marktreife des Ladegeräts soll Jahre entfernt sein.
Ähnlich lautet auch das Fazit des Intel Developer Forum 2006. Stromversorgung für Laptops auf Brennstoffzellenbasis ist erst in Form externer Geräte mit einem Gewicht von einem Kilogramm und mehr verfügbar – zu viel für ein Notebook. Entsprechend stand die Weiterentwicklung der üblichen Lithium-Ionen-Akkus im Mittelpunkt, die nach wie vor die höchste Energiedichte bieten.





Eine dieser Weiterentwicklungen hat der japanische Elektronikkonzern Panasonic am IDF vorgestellt. Nach Plänen von Panasonic soll das bisher in Akkus verwendete Lithiumcobaltdioxid um Nickel und Aluminium erweitert werden. Damit liesse sich nicht nur die Leistung von einem Kilo Akku von 580 auf 630 Wattstunden erhöhen, sondern auch das Gewicht einer Akku-Zelle von 46 auf 44,5 Gramm senken. In Kombination mit einer flacheren Entladungskurve und Elektronik, die bei weniger Spannung funktioniert, soll sich die Laufzeit der Geräte kontinuierlich auf 8 Stunden erhöhen lassen. Erreichen möchte Intel dieses Ziel mit der eigens ins Leben gerufenen Extended Battery Life Working Group bis Ende 2008. Erste Akkus mit der neuen Technik von Panasonic sollen 2007 auf den Markt kommen.




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