E-Government – Stand der Dinge

Im Bereich E-Government bewegt sich relativ viel, jedoch haben 60 Prozent der Gemeinden ihre Strukturen noch nicht angepasst.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/06

     

Kurz nach der Bürgerbefragung in Sachen E-Government durch die Berner Fachhochschule hat jetzt das Institut für öffentliche Dienstleistungen und Tourismus der Hochschule St.Gallen sein E-Government-Barometer 2003 über den Stand der Dinge in den Schweizer Amtsstuben vorgestellt. Das Resultat ist zwiespältig: Zum einen bewegt sich für Verwaltungsverhältnisse relativ viel, zum anderen wird das Potential von E-Government vor allem von den kleineren Gemeinden, aber kaum für Kosteneinsparungen genutzt.
Viel tut sich, weil es offensichtlich einige initiative Behördenmitarbeiter gibt. Denn wie Studienleiter Kuno Schedler ausführt, kommt der Anstoss zu E-Government-Projekten meist aus den betroffenen Abteilung, von unten (Bottom-up) also. Nicht genutzt wird das Sparpotential aber, weil die Gemeinden die nötigen Management-Entscheide Top-down nicht treffen und beispielsweise die überflüssig gewordenen Stellen nicht streichen. 60 Prozent der Gemeinden haben ihre Strukturen und Prozesse nicht entsprechend angepasst, so der Befund Schedlers. Dies ist nur einer der Barometer-Werte, die zeigen, wie wenig sich Behörden und Unternehmen in solch strategischen Dingen vergleichen lassen.




Der zweite wichtige Unterschied ist der Schweizerische Föderalismus. Während Unternehmen oder zentralistische Staaten wie Frankreich ihren Abteilungen eine Internet-Strategie ganz einfach verordnen, liegt in unserem Land die Kompetenz bei Kantonen und Gemeinden. Immerhin hält sich ein Drittel der Gemeinden an die Strategie, die der Bund über www.ech.ch vorgibt, und die grosse Mehrheit wünscht auch, dass der Bund eine Koordinationsrolle wahrnimmt. Ein Drittel kennt diese Strategie aber gar nicht (weitere Infos sind erhältlich unter




www.electronic-government.ch).




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