AMD und ATI heiraten


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2006/14

     

Was schon zur Comdex gemunkelt wurde, ist nun Realität: Der Prozessorbauer AMD hat den kanadischen Grafikchip-Spezialisten ATI gekauft. Die Transaktion lassen sich die Silizium-Bräter aus Texas rund 5,4 Milliarden Dollar kosten. Brisanz in die Affiche bringen die bisherigen Partner der «Eheleute», Intel (von ATI) und Nvidia (von AMD). Zwar geben sich sowohl Intel als auch Nvidia äusserlich unbeeindruckt, allerdings dürfte dies bei Intel nur Fassade sein und die Verbindungen zu ATI ziemlich bald gelöst werden. Anders sieht es bei Nvidia aus, das bereits seit Jahren Chipsätze für die AMD-Plattform liefert und es auch weiter tun dürfte, da dies einerseits im Interesse von AMD ist und andererseits ATI im Gegensatz zu Nvidia und Broadcom noch über keine Server-Chipsätze verfügt. Vielmehr ist damit zu rechnen, dass AMD zusammen mit ATI verstärkt in neue Geschäftsbereiche eindringen will. Dafür spricht insbesondere ATIs Führungsposition im Bereich für mobile Grafiklösungen. AMD-Pressesprecher Stephan Schwolow bestätigt dies indirekt gegenüber InfoWeek, indem er in Aussicht stellt, dass AMD zusammen mit ATI neue Technologien für den Mobile- sowie den Unterhaltungselektronik-Bereich entwickeln und sich dort entsprechend stark engagieren wolle. Die weiteren Pläne von AMD-ATI sind dagegen deutlich nebulöser, auch in Bezug auf die weitere Entwicklung der bestehenden AMD- und ATI-Produkte. «Wir können zu diesem frühen Zeitpunkt noch keine endgültigen Aussagen über künftige Produkte machen. Momentan ist diesbezüglich nichts entschieden», ist alles, was man von AMD zu hören bekommt.


Neue Opterons kommen

AMD hat die bisher als «Stepping F» bekannten Dual-Core-Opterons mit DDR2-Support auf den Markt gebracht. Markantester Unterschied ist, dass die Pins wie bei Intel nun im Prozessor-Sockel untergebracht sind, womit neue Mainboards benötigt werden. Zudem unterstützen die neuen Opterons die Virtualisierungstechnik «Pacifica» und die Trusted-Computing-Befehle mit dem Namen «Presidio». Zudem haben alle CPUs neue Modellnummern erhalten.




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