Soziale Podcast-Verteilung

Forscher aus Zürich und Stockholm wollen Podcasts drahtlos verteilen und damit die Nutzung von Kommunikationsnetzen erforschen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/13

     

Forscher der ETH Zürich und der Königlichen Technischen Universität Stockholm entwickeln eine Tauschplattform für Podcasts namens Podnet. Mit dieser sollen sich Inhalte von Portalen wie YouTube oder TV-Sendungen auch unterwegs beziehen lassen – kostenlos via WLAN und ohne teure Internet-Verbindung.


Bei Podnet handelt es sich um ein 2006 gestartetes Projekt, dessen Ziel die Entwicklung von Software und Protokollen für eine Art drahtloses Peer-to-Peer-Netz zum Austausch von Multimedia-Inhalten ist. Anwender, die die Podnet-Software auf ihr Mobiltelefon geladen haben, können Inhalte wie Sendungen des Schweizer Fernsehens abonnieren. Die Inhalte werden nun aber nicht via Internet von der Webseite des Schweizer Fernsehens bezogen, sondern automatisch von sogenannten Podnet Gateways, die ans Internet angeschlossen sind, oder von anderen Podnet-Nutzern, die sich in Reichweite befinden und bereits über Teile oder die kompletten gewünschten Inhalte verfügen.

Befinden sich die Nutzer nur kurz in Reichweite eines Gateways oder eines anderen Nutzers, wird der Download unterbrochen und, sobald man wieder in Reichweite eines anderen Gateways oder Anwenders kommt, fortgesetzt. Damit die Anwender eine intakte Kopie der Daten erhalten, wird eine vom Bittorrent-Protokoll abgeschaute Technik verwendet. Sie teilt die Daten in eine Reihe von Blökken auf, die entweder ganz oder gar nicht heruntergeladen werden. Auf diese Weise sollen sich die Inhalte von Handy zu Handy weiterverbreiten, wobei die Nutzer auch eigene Inhalte anbieten können. Im Moment wird das System an der ETH getestet.



Ziel der Forscher ist es aber nicht primär, umfassende Podcast-Versorgung zu ermöglichen. Sie möchten anonym erhobene Nutzungsdaten der Podnet-Gateways nutzen, um das Nutzerverhalten in solchen Netzen zu erforschen.




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