WebSurveyor: Dem Trend auf der Spur

Mit WebSurveyor können Online-Umfragen einfach erstellt, gehostet und ausgewertet werden. Leider fehlt die Möglichkeit, Umfragen auch zeitlich zu steuern.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2003/06

     

Online-Umfragen steigern die Attraktivität einer Website ungemein und sind gleichermassen ein Gewinn für den Site-Betreiber wie auch für die Besucher. Die Erstellung derartiger Polls ist keine Hexerei und lässt sich mit gängiger Middleware-Programmierung und einer Datenbank meist mit vernünftigem Aufwand realisieren.



Doch was tun, wenn dieses Know-how teuer eingekauft werden muss oder überhaupt keine Web-fähige Datenbank zur Verfügung steht? Die wohl einfachste Möglichkeit besteht in der Beanspruchung eines Umfrage-Services, wie ihn das US-Unternehmen WebSurveyor mit der gleichnamigen Software anbietet. Der Anbieter geniesst insbesondere in den Staaten hohes Ansehen und führt in seiner Referenzliste zahlreiche weltweit bekannte Unternehmen wie Cisco, IBM oder Microsoft, aber auch diverse US-Behörden und Universitäten auf.


Der Weg zur Erhebung

Der Schritt zur ersten Umfrage besteht im Download von WebSurveyor Desktop. Das lokal zu installierende Tool erfüllt drei Aufgaben: Zum ersten werden hier die Fragen erfasst sowie das Design festgelegt. Weiter erfolgt hier die Verwaltung des Accounts sowie der Online-Umfragen. Last but not least werden die Resultate mit der Desktop-Applikation auch grafisch aufbereitet und in ansehnlicher Form präsentiert.



Erstaunlich flexibel zeigt sich WebSurveyor beim Zusammenstellen der Fragen. So werden alle Antwortmöglichkeiten wie einzelne Textzeile, Zahlen- oder Datumsfelder mit vorgeschriebenem Geltungsbereich, Multiple-Choice-Antworten oder auch nur einzelnen Checkboxen zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus ist das Tool in der Lage, logische Sprünge auszuführen: Wird beispielsweise eine Frage nach der Anzahl Kinder mit "keine" beantwortet, werden Fragen nach dem Alter der Kinder automatisch ausgeblendet. Für das Layout steht eine Reihe von Vorlagen zur Verfügung. Im Unternehmenseinsatz wird man sich aber dafür entscheiden, anhand des Corporate Designs ein eigenes Template zu erstellen und die Fragen hier einfliessen zu lassen.




Die Möglichkeit, eine Umfrage böswillig zu manipulieren, kann verständlicherweise auch bei WebSurveyor nicht zu 100 Prozent verhindert werden. Immerhin werden aber IP-Nummern im Hintergrund geloggt und doppelte Resultate ausgefiltert.



Ist der Fragenkatalog erst komplett und das Design festgelegt, werden die Daten auf den WebSurveyor-Server geladen, wo die fertige Umfrage den Besuchern zur Verfügung gestellt wird. Leider ist es vorderhand nicht möglich, die Umfragen zeitlich gesteuert aufzuschalten, was gerade bei Ferienabwesenheit von Vorteil wäre.



Ein weiteres Manko macht sich beim Einbinden der Umfrage in die eigene Site-Struktur bemerkbar. Will man nämlich verhindern, dass der Besucher merkt, dass er auf eine andere Site umgeleitet wird, steht derzeit lediglich die Möglichkeit zur Verfügung, die Umfrage via Frame in die eigene Site einzubinden.


Einblick in die Resultate

Auch die Auswertung und die Darstellung der Umfrageresultate erfolgt in WebSurveyor Desktop. Per Mausklick werden die aktuellen Records vom WebSurveyor-Server ausgelesen und lokal anhand von Umfrage-typischen Darstellungsformen wie Kuchen- oder Balkendiagrammen dargestellt.



Alternativ steht auch eine reine Datenansicht zur Verfügung, wobei die Resultate in klassischer Tabellenform angezeigt werden. Praktisch ist dabei die Möglichkeit, die Daten im CSV-Format zu exportieren, um sie beispielsweise in einer Datenbank abzulegen oder in Excel weiter zu bearbeiten.




Anders als beim Quick Poll auf InfoWeek Online können die Resultate dem Umfrageteilnehmer nicht in Echtzeit zur Verfügung gestellt werden. Hier bleibt allerdings einzuwenden, dass sich WebSurveyor auch eher für grössere Erhebungen eignet. Allein der Preis wird viele kleinere Site-Betreiber davon abhalten, für eine - beispielweise wöchentlich aktualisierte - Kleinumfrage diesen Service einzusetzen. Für eine einzelne Umfrage, die während 3 Monaten gehostet werden kann, werden immerhin 450 Dollar verlangt. Für 1500 Dollar können beliebig viele Umfragen während eines Jahrs gehostet werden, und für stattliche 3000 Dollar lässt sich die komplette Software auch auf dem eigenen Server installieren.



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