EBRC 2003: Neue IT-Trends
Bereits zum zweiten Mal ging vom 10. bis 12. Juni in Zürich eine "European Business Rules Conference" über die Bühne, organisiert von den spezialisierten Consulting-Firmen KnowGravity (Schweiz) und Model Systems (UK/USA). Das Thema scheint hochaktuell: Gegenüber 80 Teilnehmern im letzten Jahr verzeichneten die Veranstalter heuer über 120 - viele davon allerdings aus den Reihen der Tool- und Consulting-Anbieter, wie ein Teilnehmer am Mittagstisch bemerkte: "Ich sehe vor allem Anbieter - es scheint vornehmlich eine Vendor-Konferenz zu sein."
Was sind Business Rules?
Die anbieterzentrierte Teilnehmerschaft weist darauf hin, dass der Business-Rules-Ansatz noch jung ist. Wie bei allen IT-Trends der letzen Zeit geht es auch hier um Rationalisierung und Effizienz. Business Rules können als nächste Stufe der Enterprise Application Integration angesehen werden:
Kam mit der Client/Server- und Multi-Tier-Architektur eine Trennung von Daten und Applikationslogik und schwenkte mit dem Business Process Modeling der Fokus von technischen hin zu geschäftsorientierten Lösungsansätzen, sollen externalisierte Geschäftsregeln und passende Tools nun die Definition der IT-Funktionen endgültig in die Hände der Business-orientierten Mitarbeiter verlegen: Das gesamte Business wird analysiert, alle relevanten Regeln in natürlicher Sprache erfasst, prozessübergreifend in einem Repository verwaltet und automatisch von einer Business Rule Engine in die betroffenen Applikationen eingespeist. In der idealen BR-Welt gibt es kaum noch Programmierer, wie Rules-Spezialist Tony Morgan anmerkt.
Bei konsequenter Anwendung von Business Rules kann eine Firma rasch auf Änderungen reagieren - ein neues Preismodell zum Beispiel muss einmal als Regel erfasst werden und kommt automatisch in allen betroffenen Systemen und Business-Prozessen zum Tragen.