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Ein intimer Blick auf Office 10

Integrierte Spracherkennung ist eine der wesentlichen Neuerungen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2000/32

     

Nur wenige ausgesuchte Tester haben die erste Betaversion von Office 10 bisher zu Gesicht bekommen. Nun hat Microsoft den neuen Release offiziell angekündigt: Office 10 bietet als auffälligste Neuerung integrierte Spracherkennung. Menüoptionen und Buttons können übers Mikrofon aktiviert werden, Texte lassen sich per Diktat eingeben und editieren. Via Language Toolbar schaltet man zwischen Diktier- und Befehlsmodus um und aktiviert den "Speech Balloon", der für alle Maus- und Tastaturaktivitäten den passenden Sprachbefehl in der Art eines Tooltips anzeigt.



Die Version-10-Anwendungen warten durchgängig mit einer "flachen" Oberfläche auf: Statt verschachtelter Dialogboxen setzt Microsoft auf direkt zugängliche Bedienungselemente. Am Fensterrand erscheinen sogenannte Task Panes, die Funktionsbereiche wie Mail Merge thematisch zusammenfassen.




Auch eine Suchfunktion für den lokalen Computer, LAN, Internet und Outlook-Daten ist in allen Applikationen als Task Pane realisiert und ermöglicht so ohne Verlassen der Anwendung den Zugriff auf die Suchergebnisse.



Die neuen Smart Tags präsentieren während der Arbeit kontextabhängige Informationen. Bei der Eingabe eines Börsensymbols erscheint zum Beispiel in Excel der aktuelle Kurs ab Web, der per Mausklick ins Dokument eingefügt werden kann.


Airbags und Aufprallschutz

Office 10 versucht, bei einem Programm-, Datei- oder Systemfehler das betroffene Dokument vor dem endgültigen Absturz noch zu sichern ("Save On Crash"), so dass es danach wiederhergestellt werden kann. Über den "Hang Manager" kann der User zudem selbst eine Sicherung vornehmen, wenn eine Anwendung nicht mehr reagiert. Excel, Powerpoint und Outlook bieten nun ebenfalls Autorecover, die von Word schon lange unterstützte automatische Sicherung des aktuellen Dokuments.



Für Applikationen völlig neu ist der "Safe Mode". Analog dem abgesicherten Modus von Windows können damit Probleme analysiert und behoben werden, die bereits beim Aufstarten eines Office-Programms auftreten.




Der Reviewing Toolbar macht die Konsolidierung eines Dokuments leichter, das durch verschiedene Mitarbeiter redigiert wurde: Mehrere Versionen lassen sich miteinander vergleichen, die Änderungen von Fall zu Fall übernehmen oder verwerfen. Eine weitere Möglichkeit zur Gruppenkommunikation sind die Team Workspaces, das sind Websites mit Groupware-Funktionen, die man mit Hilfe der neuen Anwendung Office Web Designer (OWD) erstellt.



Die Integration von Hotmail und MSN Instant Messenger in Outlook vereinfacht die Kommunikation mit anderen Usern, bindet allerdings noch enger an den Hersteller. Diese Kommunikations-Neuerungen zeigen deutlich in Richtung der .Net-Vision von Microsoft, so auch die Unterstützung von XML in Excel und Access, die als Basis für den Web-basierten Datenaustausch zwischen Office-Anwendungen nötig wird.




Office 10 kommt 2001

Zwar hat Microsoft am 29. August die kommende Office-Version offiziell angekündigt; Release-Datum und Produktbezeichnung bleiben aber noch im Dunkeln - man spricht schlicht von "the next version of Microsoft Office". Diese wird voraussichtlich im ersten Halbjahr 2001 auf den Markt kommen und dann entweder Office 2001 oder Office 2002 heissen.




Analysten sehen den Release vor allem als Brücke zwischen Office 2000 - immerhin schon bald zwei Jahre alt - und dem für die zweite Hälfte 2001 erwarteten Office.Net, das im Normalfall nicht mehr als Gesamtpaket gekauft, sondern im Subskriptionsverfahren komponentenweise übers Internet bezogen wird.



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