Spiegelreflex mit Live-Vorschau

Spiegelreflex mit Live-Vorschau

5. Mai 2006 - Die Olympus E-330 lässt dem Fotografen bei Bildkomposition und Scharfstellung die Wahl zwischen Sucher und LC-Display.
Artikel erschienen in IT Magazine 2006/09

Ambitionierte Fotoamateure, und die Profis sowieso, schwören seit Jahrzehnten auf die Spiegelreflextechnik. Im Gegensatz zu den Kompaktkameras der Consumer-Klasse zeigt eine SLR-Kamera (Single-Lens Reflex) statt der ungefähren Annäherung durch eine separate Sucheroptik tatsächlich das Bild, das beim Durchgang des Lichts durch das Objektiv entsteht.
Zu Beginn waren digitale Spiegelreflexkameras mit Preisen von mehreren tausend Franken für das Gehäuse allein der professionellen Fotografie vorbehalten. Seit ein, zwei Jahren werden die Systeme billiger – eine Einsteiger-DSLR wie die Nikon D50 oder die Canon EOSD350 sind heute inklusive Standardobjektiv für unter tausend Franken zu haben.


SLR-Nachteil behoben

Unser Testobjekt ist zwar etwas teurer, behebt aber als bisher einziges Spiegelreflexmodell einen Nachteil der Technik, der Kompaktkamera-Benutzer bisweilen vom Umstieg auf ein Spiegelreflex-System abhält: Da sich bei SLR-Kameras üblicherweise der Sucherspiegel zwischen Optik und Sensor befindet, ist eine permanente Bildvorschau auf dem LC-Monitor nicht möglich. Zur Bestimmung des Bildausschnitts muss man zwingend durch den Sucher blicken, das Display dient ausschliesslich der Nachkontrolle.
Mit der E-330 führt Olympus zwei sogenannte Live-View-Modi ein, die sich wahlweise zuschalten lassen. In beiden Modi zeigt das helle 6,4-Zentimeter-Display das vom Objektiv erfasste Bild kontinuierlich an, so dass sich der Bildausschnitt ohne Blick durch den Sucher bequem vor der Aufnahme festlegen lässt.


• In Modus A, der auch mit Autofokus funktioniert, zeigt das Display das Bild eines zweiten, im Sucher untergebrachten Bildsensors. Dieser Hilfssensor empfängt das Bild über einen zusätzlichen, halbdurchlässigen Spiegel im Lichtweg des Suchers. Dadurch reduziert sich die Helligkeit des optischen Suchers merklich. Im Vergleich zu anderen SLRs wirkt das Sucherbild der E-330 zudem eher klein, was sich allerdings mit einer optionalen Sucherlupe kompensieren lässt. Weil nicht der Hauptsensor zum Zug kommt, lässt sich überdies der Weissabgleich im Vorschaubild nicht kontrollieren.
Mit ihrer Kritik am «dunklen, kleinen» Sucherbild der E-330 mögen hartgesottene Spiegelreflexfotografen einen Schwachpunkt der Olympus-Innovation erkannt haben. Die Vorteile der Live-Anzeige überwiegen aber bei weitem: Da sich das LCD mit Hilfe eines stabilen Mechanismus aus Metall herausklappen und stufenlos nach oben oder unten neigen lässt, sind Aufnahmen aus extremen Blickwinkeln möglich (Froschperspektive, aus der Hüfte, über Kopf...), ohne dass sich der Fotograf dabei in lächerliche Posen verrenken muss und über Gebühr auffällt.


• Im Modus B wird der Spiegel weggeklappt, das Licht fällt also direkt vom Objektiv auf den Haupsensor, und das Display zeigt das gesamte Sensorbild. In diesem Modus fällt die automatische Scharfstellung weg – die Schärfe lässt sich nur manuell einstellen, dies aber dank wahlweiser zehnfacher Vergrösserung des LCD-Bilds mit der hohen Genauigkeit, die für präzise Makroaufnahmen benötigt wird.

 
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Anti-Spam-Frage Wieviele Fliegen erledigte das tapfere Schneiderlein auf einen Streich?
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