Zehn VoIP-Provider fürs KMU-Business
«Günstiger telefonieren» – mit diesem Versprechen feiern VoIP-Dienste wie Skype Massenerfolge. Als reine Einzelplatzlösungen mit teilweise unbefriedigender Verbindungsqualität, die zudem nur kompliziert mit dem herkömmlichen Telefonnetz zusammenarbeiten und mit teils proprietären Protokollen funktionieren, eignen sich Skype & Co. fürs geschäftliche Fernsprechen jedoch nur bedingt.
Business-VoIP braucht Bandbreite
Die meisten lokalen VoIP-Anbieter offerieren mittlerweile IP-Telefondienste, die auf den Einsatz im SOHO- und KMU-Segment zugeschnitten sind und sich für einen bis einige Hundert firmeninterne Teilnehmer eignen; die Provider empfehlen ihre Services sogar für Tausende interne Anschlüsse. Die Grundvoraussetzung fürs Telefonieren via VoIP ist eine breitbandige Internetanbindung. Jedes Gespräch belegt bis zu 80 Kilobit pro Sekunde, und zwar in beide Richtungen – über den typischen ADSL-Privatanschluss mit 200 kbps Upload-Speed lassen sich also maximal zwei Gespräche gleichzeitig führen, vor allem, wenn auf dem gleichen Anschluss noch ausgiebig im Internet gesurft wird. Ein Business-ADSL-Account mit 500 kbps ersetzt fünf bis sechs herkömmliche Telefonleitungen. Es empfiehlt sich allenfalls, für den Sprachverkehr einen separaten ADSL- oder Cable-Anschluss zu installieren. Wer mehr VoIP-Kapazität braucht, muss eine wesentlich teurere Internet-Anbindung wie SDSL oder eine Standleitung mit symmetrischer Bandbreite ab einem Megabit pro Sekunde wählen. Der von den Providern oft zitierte Einspareffekt bei der Grundgebühr fällt damit in grösseren Installationen gegenüber ISDN-Kanälen rasch dahin. Die übrigen VoIP-Vorteile wie günstigere Gesprächstarife, kostenloser Verkehr zwischen allen angeschlossenen Firmenstandorten und erweiterte Möglichkeiten vom Voice-Mail bis zur Konfiguration und Verwaltung via Web-Interface kommen dagegen Firmen jeder Grösse zugute. Wichtig: Sowohl das interne LAN als auch der Internet-Verkehr sollten im Interesse der Sprachqualität so konfiguriert werden, dass VoIP gegenüber dem restlichen Datenverkehr Priorität hat. Dazu braucht es Router mit Quality-of-Service-Unterstützung (QoS).