Mit der RBA-Holding, der 50 Regionalbanken angehören, konnte Finnova Ende November einen weiteren Kunden für sich gewinnen. Die RBA-Gruppe migriert von der IBIS-Plattform von RTC Real-Time Center auf die Banken-Software Finnova. Künftig vertrauen die rund 2300 Mitarbeiter in den über 250 RBA-Geschäftsstellen auf die Aargauer Gesamtbankenplattform. Mit der Zusage der RBA-Gruppe wächst die Zahl der Finnova-Banken um mehr als das Doppelte.
Der Wechsel wird mehrere Jahre dauern. Nicolas Bopp, Mediensprecher der RBA-Holding, geht von vier bis fünf Jahren aus, wie er gegenüber InfoWeek verlauten liess. Welche Banken der Holding zuerst umsteigen werden, konnte Bopp nicht sagen. An der Pool-Versammlung sei in einem ersten Schritt der Grundsatzentscheid für einen Wechsel gefallen. Als nächstes werde man nun einen Detailplan für die Migration ausarbeiten, so Bopp. Auch die Verhandlungen mit Implementierungs- und Migrationspartner seien noch im Gang.
Nach einem breit angelegten Meinungsbildungsprozess im Mitgliederkreis hat die Bankengruppe sich für den Wechsel entschieden. Die Finnova-Lösung entspricht den Anforderungen der Bankengruppe an Funktionalitätsbreite und -tiefe am besten. Ein weiterer wichtiger Punkt ist laut der RBA-Holding, dass die Gesamtbankenplattform die Bedürfnisse bezüglich BPO-Funktionalität erfüllt. Über die Kosten der Migration konnte Bopp noch keine Angaben machen. Es gebe noch zu viele offene Fragen. Man müsse nun die unterschiedlichen Bedürfnisse der einzelnen Regionalbanken abklären. Im Juni, an der nächsten Pool-Versammlung, wird laut Bopp dann wahrscheinlich das Kostenkonzept präsentiert.
RTC zeigt sich derweil wenig beeindruckt vom RBA-Absprung. Der Weggang ändere nichts am beschlossenen Weg. Man werde das Projekt IBISmove zur Aktualisierung der Software-Plattform IBIS weiterführen. Auf November habe man einen weiteren Schritt realisiert und die Handelsplattform OTMS von
IBM aktiv in Betrieb genommen. Die Einführung der neuen IBIS-Plattform sei für Pfingsten 2009 geplant.
Seit Mitte 2007 haben sich einige Banken von der RTC-Lösung verabschiedet. Aktuell liegt das Unternehmen laut dem «Handout Swiss Banking» der Beratungsfirma Active Sourcing zwar noch an der Spitze, hat aber viel an Boden verloren. Die Konkurrenten Avaloq und Finnova rücken immer näher.
(abr)