Unser IT-Jahr ist zu Ende

Das Jahr der Informatik ging feierlich zu Ende. Die Bilanz der Organisatoren ist positiv, aber auch selbstkritisch.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/21

     

Die Bedeutung der IT müsse bewusst gemacht werden, forderte Bundesrätin und Volkswirtschaftsdirektorin Doris Leuthard zum Start des Jahres der Informatik – Informatica08. Hat man dieses Ziel erreicht und das Interesse von Jugendlichen an der Informatik steigern können? Anlässlich des traditionellen «Tages der Innovation – Journée de l’innovation» der EPFL in Lausanne zog die Bundesrätin gemeinsam mit den Organisatoren anlässlich einer feierlichen und offiziellen Abschlussveranstaltung vor über 500 Anwesenden Bilanz. Diese fällt positiv, aber auch selbstkritisch aus. Das Jahr habe der Branche einige ihrer Schwächen aufgezeigt. Angesprochen wird damit bestimmt die zersplitterte Verbandslandschaft.


Nun aber zum Positiven: Gemäss Stefan Arn, Präsident von ICTswitzerland und Mitinitiator der Informatica08, hat während den letzten Monaten sowohl die Zahl der Informatikstudierenden an den Hochschulen als auch das Lehrstellenangebot im Bereich Informatik zugenommen. Das sei enorm wichtig, denn heute funktioniere die ganze Schweiz ohne IT schlicht und ergreifend nicht mehr.



Dass Image-Kampagnen wie die Informatica08 wichtig sind, unterstrich auch Bundesrätin Doris Leuthard. «Zwischen dem technischen Entwicklungspotenzial von gut ausgebildeten ICT-Fachleuten und den Wachstumsaussichten einer Volkswirtschaft bestehen unmittelbare Wechselwirkungen», sagte sie in ihrer Ansprache. Das Jahr der Informatik sei deshalb ein «dringender Weckruf» für die Schweiz gewesen. Leuthard sieht aber noch Handlungsbedarf: Unter anderem gelte es, die Synergien besser zu nutzen, weiter in die Ausbildung zu investieren und das Vertrauen in die IT zu stärken.


Die Zukunft der Informatik-Bildung

An der ETH fand ein Tag vor der Schlussveranstaltung des Jahres der Informatik eine Podiumsdiskussion zum Thema «Zukunft der Informatik» statt. Im Zentrum stand die Frage, wie heute die Ausbildung auf Hoch- und Mittelschul-Niveau aussieht. Als positiv aufgefasst wurde von den über zwölf Fachleuten die Bologna-Reform, allerdings sei es für ein abschliessendes Urteil noch zu früh. Grossen Nachholbedarf ortete man an den Mittelschulen. Hier stünden zu wenig Informatik-Stunden zur Verfügung, zudem seien die Lehrer zu wenig ausgebildet. Es wurde ausserdem der Wunsch nach einem Maturitätsfach Informatik geäussert.

(mv)


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