Online-Gaming: Tod durch Erschöpfung


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/14

     


In einem Internet-Café in der südkoreanischen Stadt Taegu ist letzte Woche der 28-jährige Lee an Erschöpfung gestorben. Er hatte 50 Stunden lang ununterbrochen das Online-Game Starcraft gespielt, praktisch nichts gegessen und bloss zwischendurch einige Minuten geschlafen. Nachdem er zusammengebrochen war, wurde er sofort in ein Spital gebracht, wo aber jede Hilfe zu spät kam. Er starb an Herzversagen.
Der Vorfall ist in Südkorea kein Einzelfall. Marathonartige Online-Game-Sessions sind in diesem Breitbandparadies total Kult. Und Kult sind vor allem die professionellen Spieler, deren Wettkämpfe auch im Fernsehen übertragen werden und die mit Sponsorverträgen 100'000 Dollar jährlich verdienen können. Sie werden im Land der Morgenröte verehrt wie Pop- und Sport-Stars.
Der 28-Jährige hat es nicht so weit gebracht. Im Gegenteil: Kurz vor seinem Tod war er entlassen worden, weil er wegen seiner Game-Sucht nur noch sporadisch am Arbeitsplatz erschienen war. Psychologen weisen darauf hin, dass eine solche Sucht absolut mit bekannteren Abhängigkeiten vergleichbar ist. Allerdings werde die Online-Game-Sucht – genauso wie addiktives Websurfen – noch nicht ernst genommen.




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