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CASCOM - Agenten für medizinische Notfalleinsätze

Ziel von CASCOM ist die innovative Zusammenführung von Technologien aus den Bereichen Multiagentensysteme, semantische Webdienste, Peer-to-Peer und mobile Telekommunikation für eine intelligente Koordination medizinischer Dienste zu jeder Zeit und an jedem Ort.
Dr. Michael Schumacher, Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne und Fachhochschule Wallis
Dr. Oliver Keller, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/04

     

In CASCOM werden die anwendungsspezifischen Dienste von intelligenten Softwareagenten gekapselt, die in der Lage sind, komplexe Aufgaben in dynamischen Umgebungen effizient zu lösen. Untersucht werden Anwendungsszenarien im elektronischen Handel, im Telemonitoring und im Gesundheitswesen. Zudem werden Emergency Assistance Szenarien protoypisch realisiert.
Die Möglichkeit, persönliche Daten unabhängig von einer stationären Infrastruktur sicher zu übertragen, eröffnet effiziente Kommunikationswege. So kann beispielsweise ein im Urlaubsland erkrankter Tourist über PDA mit Hilfe seines persönlichen CASCOM Agenten auf Datenbestände seiner behandelnden Ärzte oder seiner Versicherer zugreifen, um so z.B. Ärzte vor Ort über bestehende Vorerkrankungen zu informieren. Das behandelnde Team ist dadurch detaillierter und schneller informiert als durch den persönlichen Bericht des möglicherweise beeinträchtigten Erkrankten. Aufwändige Diagnostik, die bereits im Heimatland am Patienten durchgeführt wurde, kann vermieden werden. Risiken und Kosten werden minimiert.
Anhand der übermittelten Informationen kann geprüft werden, ob eine rasche Behandlung vor Ort angezeigt ist oder der Rücktransport des Patienten sinnvoller erscheint. Durch die Vernetzung der Informationsquellen wird sichergestellt, dass die Kosten durch einen der Versicherer übernommen werden. Für Rettungsassistenten oder Notärzte, die zu einem völlig unbekannten Patienten gerufen werden, bietet die CASCOM-Architektur eine ad hoc Kommunikation und Zugriff auf relevante Daten von unterwegs aus.





Agenten spielen eine essentielle Rolle, da sie den Anwender bei der Benutzung des Systems unterstützen und stellvertretend für ihn relevante Dienste in unterschiedlichen Quellen finden und geeignet komponieren. Damit eine dynamische Komposition stattfinden kann, müssen die Dienste semantisch beschrieben sein. Voraussetzung für die Einsetzbarkeit des Systems ist eine zuverlässige Sicherheitsfunktionalität. Netzwerk- und Dienstanbieter müssen europaweit kooperieren, um den mobilen Anwendern Zugriff auf die Dienste zu gewährleisten. Dafür sieht die CASCOM-Architektur eine agentenbasierte Koordination von Diensten vor. Die zugrunde liegenden Verfahren sind generisch gehalten, damit das System für andere Anwendungsbereiche außerhalb des medizinischen Bereichs eingesetzt werden kann.
Die Abbildung zeigt die unterschiedlichen Arten von Komponenten und deren Interaktion. Sie besteht aus funktional aufeinander aufbauenden Schichten für Netzwerkmanagement (Networking) und semantische Dienstkoordination (Service coordination). Zwei vertikal dazu gelagerte Komponenten stellen Verfahren für den Kontext und die Sicherheit zur Verfügung.
In der bisherigen Projektlaufzeit wurden Anwendungs-Szenarien spezifiziert. Zudem steht die Architektur für das mobile P2P-Netzwerk fest. Methoden für die semantische Dienstkoordination sind definiert und entwickelt worden. Ein integrierter Demonstrator der gesamten CASCOM-Technologie existiert und ist auf der Projektseite www.ist-cascom.org verfügbar. Im Frühling 2007 werden Feldversuche im Spitalumfeld durchgeführt. CASCOM wird an der CEBIT 2007 vorgestellt (Halle 9, Stand B69). Die gesamte Technologie soll als Opensource im Sommer 2007 verfügbar sein. Die Projekt-Koordination ist am DFKI GmbH angesiedelt. Die Schweizer Beteiligung wird von der EPFL geführt.







Architekturkomponten des Projektes CASCOM

European Conference on eHealth

European Conference on eHealth
Die Nutzung des Internet und webbasierter Technologien erfasst den europäischen Gesundheitsmarkt. Gegen 60 Forschende auf dem Gebiet eHealth trafen sich am 12. und 13. Oktober 2006 an die Universität Fribourg, um über mobile Services, RFID, Home Care, Smart Hospital oder Intermediation zu diskutieren. In parallelen Veranstaltungen konnten 25 Forschungsgruppen aus Finnland, Portugal, Deutschland, Norwegen, Italien, Spanien, Australien, Holland, Polen und der Schweiz ihre Arbeiten vorstellen. Die Proceedings sind in den Lecture Notes in Informatics (Band P-91) erschienen.














Die nächsten European Conference on eHealth findet am Forschungsinstitut OFFIS der Universität Oldenburg vom 11. bis 12. Oktober 2007 statt. Der Call for Papers kann auf folgender Website heruntergeladen werden:
http://www.EUNetHealth.org



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