ADSL-Modem bereits ab 300 Franken
ADSL hat das Zeug dazu, zum Breitbandzugang für die Masse zu werden. Da man in der Schweiz zur Zeit viel über den Breitbandzugang ADSL spricht, könnte man meinen, dass es auch eine Fülle von Netzwerkgeräten für die Highspeed-Verbindung über die Telefonleitung gibt. Dem ist nicht so. Nur gerade acht ADSL-Modems und neun Router konnte InfoWeek am Schweizer Markt ausmachen. Wir präsentieren sie in dieser Kaufberatung.
Ein Grund für die noch spärliche Auswahl besteht darin, dass die Swisscom als Service die Hardware für die ADSL-Anbieter prüft und zur Nutzung empfiehlt (siehe Kasten). Ein weiterer Grund: Der Breitbandzugang ist hierzulande erst seit kurzem am Markt erhältlich.
Die Schweizer ADSL-Provider, die das Wholesale-Angebot der Swisscom weiterverkaufen, bieten ihren Kunden das Equipment entweder zur Miete oder zum Kauf an - einige offerieren auch beide Möglichkeiten. Trotz kleiner Auswahl sind Zugangsgeräte für verschiedene Zielgruppen und Erfordernisse erhältlich. Eine Firma, die sich für ADSL entscheidet, hat denn auch in der Regel andere Ansprüche als ein privater Anwender, der sich für die flotte Kupferleitung entschieden hat.
Einzelplatz oder Mehrplatz
Ein User, der die Beschaffung eines ADSL-Peripherigerätes eruiert, muss sich zuerst die Frage stellen, ob er nur auf ein Modem oder auf einen Router setzen will. Die Antwort darauf ist relativ schnell gefunden. Reine Modems richten sich an Einzelplatzlösungen ohne besondere Sicherheitsbedürfnisse, das heisst, an den privaten Viel-Surfer. Modems sind auf einen Arbeitsplatz ausgerichtet und können nur via Zusatzgeräte, also über einen Router, mehrplatztauglich gemacht werden, sofern dies der ISP erlaubt. Die zweite Möglichkeit wäre, ein Modem über einen Software-Router für mehrere Clients nutzbar zu machen. Von dieser Lösung wird in Fachkreisen aber eher abgeraten, da Probleme vorprogrammiert sind.
Ein weiterer Punkt, der gegen das Modem spricht, ist der Sicherheitsgedanke. Bei einem Modem ist die IP-Adresse vollumfänglich ersichtlich. Dieser Umstand macht die Installation einer einfachen Firewall, zumindest softwareseitig, unumgänglich.
Was einem Modem überdies fehlt, ist die PPPoE-Unterstützung (Point to Point Protocol over Ethernet), die benötigt wird, wenn verschiedene User in einem Ethernet-Netzwerk auf einen Internetanschluss zugreifen. Dieses Protokoll ist für die Kommunikation zwischen dem Endgerät und dem Provider zuständig und dient zur Identifikation des Users. Während ein Router die PPPoE-Kommunikation hardwareseitig übernimmt, kann ein Modem diese Anforderung nicht mehr erfüllen. Deshalb muss auf jedem Client eine Software installiert werden, die PPPoE abwickeln kann, da die Betriebssysteme das Protokoll nicht unterstützen. Das wiederum bedeutet für den User Mehraufwand.
Bei Mehrplatzlösungen muss die Entscheidung also Router heissen, an den theoretisch unlimitiert viele User gehängt werden können. Zusätzlich enthalten Router in der Regel eine kleine Firewall, die bereits eine gewisse Sicherheit bietet. Trotzdem ist es für Firmen unerlässlich, weitere Sicherheitsmassnahmen zu treffen. Ausserdem haben Router eine zusätzliche Funktion implementiert: NAT (Network Address Translation). NAT wird benötigt, da der Provider dem Router bloss eine einzige IP-Adresse zuteilt. Mittels NAT werden die Verbindungen der Clients ins Internet geregelt und abgewickelt.