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LeShop und Migros spannen zusammen

Gemeinsam wollen LeShop und Migros die anspruchsvolle Schweizer Kundschaft vom Online-Shopping überzeugen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2003/17

     

Die Sortimente von www.migros-shop.ch und www.leshop.ch werden zusammengelegt. Per 1. Januar 2004 werden die Schweizer Online-Shopper damit aus rund 6000 Artikeln - bestehend aus Migros-Produkten und Markenartikeln von LeShop - auswählen können. Die beiden Ladeneingänge (www.migros-shop.ch und www.leshop.ch) bleiben erhalten, der Online-Laden selber wird auf LeShop-Basis vereinheitlicht, genauso wie das Lager zusammengezogen wird. Die Lieferung soll für pauschal 12 Franken via Express-Post erfolgen. Im Durchschnitt wird derzeit für rund 200 Franken bestellt.




Für das nächste Jahr streben die vereinigten Lebensmittelhändler einen Umsatz von 25 bis 30 Millionen Franken an, 2006 sollen es über 50 Millionen werden. Zu diesem Zeitpunkt soll auch der Break-even erfolgen. Laut Christian Wanner, CEO von LeShop, wird dieser auf Ende 2005 oder Anfang 2006 angepeilt. 2002 wurde ein gemeinsamer Umsatz von 18,8 Millionen Franken erzielt, 2003 kommt er bei rund 23,5 Millionen zu liegen. Man wolle unter die Top 5 von Europa kommen, heisst es weiter.

Schweiz ist Entwicklungsland

Bislang ist die Schweiz in Sachen Nahrungsmittel ein online shoppendes Entwicklungsland. Beispielsweise wurde in England 2002 bereits ein Prozent der Supermarkt-umsätze online erzielt. Würde in der Schweiz ein ähnlicher Wert erreicht, hätten Migros, Coop und LeShop im Internet rund 360 Millionen Franken umsetzen müssen, erklärt Wanner.



Der Online-Lebensmittelmarkt in der Schweiz bekundet vor allem Probleme bei der Stammkundengewinnung. Laut einer Marktanalyse "Lebensmittelhandel Schweiz", herausgegeben von KPMG, entscheiden sich lediglich 3 Prozent der Besucher einer Homepage effektiv auch zu einem Kauf. Von diesen entwickeln sich 30 Prozent zu regelmässigen Kunden. Von 100 Site-Besuchern ergibt sich summa summarum also ein einziger Stammkunde.




Als Hauptnachteile des Online-Shoppings werden lange Lieferzeiten sowie die Tatsache genannt, dass die Produkteigenschaften nicht überprüfbar sind. Dazu kommen aber auch Negativpunkte, die in der Hand der Shopbetreiber liegen. Beispielsweise wird die Unübersichtlichkeit der Homepages angeführt, genauso wie Probleme mit Lieferungen, technische Schwierigkeiten, schwierige Usability, hoher Suchaufwand oder die hohen Lieferkosten.



Anspruchsvolle Schweizer

"Die Schweizer Kundschaft ist sehr anspruchsvoll", weiss auch Wanner. "In der Schweiz werden beispielsweise über 95 Prozent der Bestellungen vollständig geliefert. In England sind es nur rund 70, in Frankreich zwischen 60 und 70 Prozent. Trotzdem wird in diesen Ländern heute viel mehr online eingekauft. Die Leistung der Shopbetreiber in der Schweiz ist also nicht das Problem. Was wir jetzt aber erreichen müssen ist, durch geschicktes Marketing ein Vertrauensverhältnis aufzubauen", so Wanner abschliessend.



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