Jobmarkt: Es geht wieder aufwärts

Vor allem KMU suchen wieder IT-Spezialisten, speziell solche, die gut ausgebildet sind. In gewissen Bereichen wird gar von einem Mangel an einheimischen Kräften gesprochen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/03

     

Rasanter Aufschwung im IT-Projektmarkt. Nachfrage nach IT-Freiberuflern um 67,9 Prozent gestiegen», titelt das deutsche IT-Projektportal Gulp. Ähnlich tönt es von der Computerwoche in Deutschland, unter Berufung auf den Personaldienstleister Adecco. 17'000 Stellenangebote habe man in 40 ausgewerteten Tageszeitungen im vergangenen Jahr gefunden, 2003 waren es noch 14'000. Der IT-Stellenmarkt in Deutschland scheint also zu boomen wie in späten 90er-Jahren. Doch wie sieht die Situation hierzulande aus? InfoWeek hat mit Job-Spezialisten und ICT-Stellenvermittlern die Situation analysiert.


Nicht budgetbedingt

Das Echo ist auch für die Eidgenossenschaft unisono positiv. Durchs Band wird von einem erhöhten Bedarf an IT-Spezialisten gesprochen. Gemäss Rolf Walser, Geschäftsführer der Nexus Personal- & Unternehmensberatung, hat die Trendwende zu Beginn des vierten Quartals 2004 stattgefunden. «Die ursprüngliche Annahme, es könnte sich um eine budgetbedingte Entwicklung handeln, hat sich bis jetzt glücklicherweise nicht bewahrheitet», so Walser. Frank Gerber, Marketingleiter von TopJobsScout24, bemerkt ebenfalls einen beträchtlichen Anstieg der ausgeschriebenen Stellen. «Die Erholung stammt aber primär aus dem KMU-Sektor, Grossfirmen sind eher noch zurückhaltend.»
Konkrete Zahlen kann Christian Wüthrich von Jobpilot.ch liefern. Im November wurden auf der Online-Stellenplattform 666 Stellen im IT/Telekom-Bereich gezählt. Vergangene Woche waren es bereits deren 871.


Spezialisten gesucht

Laut Thomas Stoffel von CBA Computer Brainware Advisors werden speziell IT-Spezialisten mit fundierter Ausbildung gesucht, namentlich solche mit TS-, FHS-, HS-Abschluss oder zertifizierte Spezialisten. «Für IT-Quereinsteiger, speziell ohne kontinuierliche Weiterbildung, ist der Markt nach wie vor wenig attraktiv und wird es mittelfristig auch bleiben», so Stoffel. Derzeit seien insbesondere Mitarbeiter in den Bereichen Software- und Datenbank-Entwicklung, ERP und Netzwerk-Security gefragt. Falls der Trend anhalte, dass immer weniger junge, intelligente und talentierte Kräfte eine Grund- oder Weiterbildung im IT-Bereich starten, sieht Stoffel über kurz oder lang gar einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften in gewissen Bereichen. Bereits einen Mangel feststellen kann Claude Pfau von der Firma Europartner. Er weiss beispielsweise, dass Bioinformatiker vorderhand hauptsächlich aus dem Ausland rekrutiert werden. Speziell viele Leute würden zudem im Verkauf gesucht, was er als positives Zeichen wertet, «signalisiert es doch die Hoffnung auf vermehrte Käufe beziehungsweise Investitionen für Projekte bei den Kunden.» Nexus-Geschäftsführer Walser stellt – schon seit geraumer Zeit – einen Mangel an SAP-Fachleuten fest, zudem seien auch gute .Net-Entwickler und Unix-Systemspezialisten rar.


Spezialisten in diesen Bereichen gesucht



Datenbank-Administration und -Entwicklung



ERP



Netzwerk-Security



SAP



Software-Engineering (J2EE, .Net)



Software-Entwicklung



Unix-System-Engineering



Verkauf


Hinweis

Die nächste Ausgabe von InfoWeek beschäftigt sich schwerpunktmässig mit der Aus- und Weiterbildungssituation in der Schweiz.

(mw)


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