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Soll Bund Open Source fördern?

Die Ansichten darüber, ob der Bund bei Open Source eine Vorreiterrolle übernehmen soll, gehen bei den InfoWeek-Lesern weit auseinander.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/19

     

Anfang September haben in Bern an der zweiten OSS-Tagung (Open Source Software) rund 200 Teilnehmer aus Bundesverwaltung, Kantonen und Gemeinden über den Einsatz von frei erhältlichen Software-Produkten in öffentlichen Verwaltungen diskutiert. Man hat sich darauf geeinigt, dass Open-Source-Lösungen von der Bundesverwaltung in Zukunft gleich behandelt werden sollen wie Closed-Source-Produkte. So habe man einen grösseren Handlungsspielraum und sei auch weniger abhängig von einzelnen Lieferanten.
Gleiches wurde bereits in einem Strategiepapier Ende Februar dieses Jahres verabschiedet. Aufgrund des Bundesgesetzes über die öffentlichen Beschaffungen ist der Bund gar verpflichtet, Chancengleichheit für alle Softwareanbieter zu garantieren.


Keine aktive Förderung

An der zweiten OSS-Tagung wurde aber auch klargestellt, dass der Bund Open Source nicht aktiv fördern wird. Zudem gelten zur Beurteilung der Software die gleichen Kriterien wie bei Closed-Source-Produkten, beispielsweise die Wirtschaftlichkeit oder der Rechtsaspekt.
Wir wollten von unseren Lesern wissen, welche Rolle sie im Staat sehen, wenn es um den Einsatz von freier Software geht. Die Ergebnisse der Online-Umfrage zeigen deutlich, dass das Thema äusserst kontrovers ist.


OSS, wo es Sinn macht

Auf die Frage, ob der Bund Open- Source-Software durch den Einsatz in Verwaltungen fördern solle, antwortete gut ein Drittel der Leser mit «Ja, aber nur dort, wo es Sinn macht». Jeder fünfte Umfrage-Teilnehmer findet, dass der Bund um jeden Preis eine Vorreiterrolle spielen muss, und im Gegenzug sind knapp 17 Prozent der Meinung, dass Open-Source-Lösungen beim Bund nichts verloren haben. 24 Prozent schliesslich gehen mit unseren Regierungsvertretern einig und sind der Auffassung, dass Open-Source-Software gleich behandelt werden soll wie unfreie Produkte.






Die Resultate im Detail

(mw)


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