Von einem «sehr unerfreulichen Bild» spricht Branchenexperte Robert Weiss beim Betrachten der Zahlen für den Schweizer PC-Markt. Laut dem von Weiss herausgegebenen ICT-Marktreport «Weissbuch 2007» ist der hiesige Computermarkt im vergangenen Jahr bei den Stückzahlen um 7,6 Prozent, bei den Umsätzen aufgrund des anhaltenden Preiszerfalls (unter dem vor allem die Assemblierer leiden) gar um über 8 Prozent beziehungsweise um 282 Millionen Franken eingebrochen. Das Umsatzniveau lag 2006 wieder auf dem Stand von 2003.
Laut Roger Semprini, Chef von Fujitsu Siemens Computers (FSC) Schweiz, war der Schweizer Markt, bezogen auf das Hardware-Wachstum, gar «der schwächste Markt 2006». Richtig erklären kann sich Semprini diesen Umstand auch nicht. Die Fussball-WM und die damit verbundenen Investitionen in den TV-Bereich oder fehlende grosse Projekte könnten mögliche Erklärungen sein. Für Jean-Jacques Suter, General Manager Dell Schweiz, hat sich die Vista-Verspätung im Privatkundenbereich bemerkbar gemacht. In diesem Jahr wird hier bei Dell eine Zunahme der Verkäufe erwartet. «Bei den grösseren Geschäftskunden ist davon auszugehen, dass die Umstellung jedoch etwas mehr Zeit benötigen wird», so Suter.
Laut Weissbuch war 2006 vor allem der Home-User-Markt schwach. So ist beispielsweise der Heimmarkt dafür verantwortlich, dass sogar der Notebook-Absatz sank. Der mobile Business-Bereich hat sich zwar gesteigert (plus 14%), das Privatgeschäft hingegen sank um 16,5 Prozent. Ähnlich die Situation bei den Desktops, einzig dass hier der Einbruch noch grösser war. So wurden im vergangenen Jahr 649’000 Notebooks (minus 0,5%) und noch 724’000 Desktops (minus 13,2) verkauft. Weiss geht davon aus, dass in diesem Jahr erstmals die mobilen Rechner die Desktops einholen werden.
Insgesamt lassen sich auf der Top-10-Rangliste der PC-Hersteller fünf Verlierer und zwei Gewinner aus- ➤ machen. Zu den Gewinnern gehört ganz klar HP. HP ist in der Schweiz stückzahlenmässig nun wieder deutlicher Marktführer, nachdem Dell 2005 bis auf wenige Tausend Rechner herankam. Ebenfalls kräftig zulegen konnte Toshiba mit einem Stückzahlenwachstum von über 25 Prozent.
Etwas besser als beim PC- siehts beim Peripheriegeschäft aus. Vor allem Drucker konnten zulegen, um 6,7 Prozent auf 240 Millionen Franken Umsatz.
PC-Top-10 der Schweiz 2006
