Setup wie von Geisterhand

Setup wie von Geisterhand

5. Februar 2001 - Wer zahlreiche Windows-2000-Systeme installieren muss, wird die Mechanismen des Setup-Managers für das automatisierte Deployment zu schätzen wissen.
Artikel erschienen in IT Magazine 2001/04

Obwohl Microsoft für den Windows-2000-Rollout Werkzeuge bereit stellt, heisst dies noch nicht, dass das Prozedere damit auch vereinfacht wird. Denn je stärker der Installationsprozess automatisiert werden soll, desto mehr Planungs-, Implementierungs- und Testaufwand entsteht für den Setup-Prozess. Bevor mit der Setup-Automatisierung begonnen wird, muss zudem ganz grundsätzlich die Frage geklärt werden, wann eine solche Automatisierung Sinn macht.


Vorüberlegungen

Grundsätzlich gilt, dass eine Automatisierung nur für einen wiederkehrenden Prozess sinnvoll ist. Wenn lediglich eine kleine Zahl von Clients installiert werden muss, wird man mit der manuellen Installation besser fahren. Die Grenze ist hier schwer zu definieren. In Netzwerken mit weniger als 100 Clients dürfte es aber wenig Sinn machen, komplexe Setup-Prozeduren aufzusetzen. Allenfalls könnten Neuinstallationen durch das Klonen von Standardsystemen in Frage kommen. Selbst das ist aber fraglich, da die Zahl neuer Systeme in vergleichsweise kleinen Netzwerken meist auch nicht sonderlich hoch ist. Das bedeutet, dass nur wenige Systeme mit jeweils gleicher Hardwarekonfiguration eingerichtet werden, weil sich diese fast ständig verändern. Und sobald sich die Konfiguration verändert, werden auch wieder Anpassungen an der Installationsprozedur nötig. Die Automatisierung des Setup ist also eindeutig für mittlere und grössere Netzwerke sowie für Dienstleister, die fertig konfigurierte Systeme ausliefern, gedacht. Die Erfahrung zeigt, dass für einen automatisierten Deployment-Prozess bei der ersten Einrichtung ein Aufwand von nicht unter 20 Manntagen zu erwarten ist. Dieser sinkt für Anpassungen bei der Hard- oder Softwarekonfiguration dann zwar stark - aber in 20 Tagen kann man viele Systeme manuell installieren.



Die Unterschiede in Hard- und Softwarekonfiguration sind ebenfalls ein Punkt, der durchdacht werden muss. Wenn Systeme mit unterschiedlicher Softwarekonfiguration eingerichtet werden sollen, erfordert das auch Anpassungen in der Installationsprozedur. Gleiches gilt für unterschiedliche Hardwareausstattungen. Dieser Aspekt spielt vor allem beim Upgrade bestehender Systeme eine wichtige Rolle. Beim Schritt zu Windows 2000 wird das Problem allerdings dadurch deutlich verringert, dass die automatische Hardware-Erkennung des Betriebssystems mit hoher Zuverlässigkeit arbeitet. Dennoch müssen unterschiedliche Konfigurationen getestet werden, bevor automatisierte Deployment-Prozesse durchgeführt werden.



Interessant bei Windows 2000 sind die Möglichkeiten des Änderungs- und Konfigurationsmanagements insbesondere unter Verwendung von Gruppenrichtlinien. Darüber kann beispielsweise eine differenzierte Konfiguration von Sicherheitseinstellungen, Registry-Parametern aber auch die Softwareverteilung erfolgen. Diese Funktionen sollten bei der Planung unbedingt einbezogen werden. Die Steuerung der Einrichtung von Applikationen durch die Anwendungen von MST-Dateien (Microsoft Transformations) auf MSI-Installationsprogramme (Microsoft Installer) kann den Setup-Prozess deutlich vereinfachen.



 
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