ADSL: Tiefer Griff ins Portemonnaie

Der neue Highspeed-Zugang ist viel teurer als der Internet-Access über das TV-Kabel.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2000/37

     

Am 9. Oktober hat schliesslich auch Bluewin noch die Details zum eigenen ADSL-Angebot mit Namen BroadWay nachgeschoben. Reichlich spät, denn just an diesem Tag ging der Highspeed-Zugang über das Kupferkabel in den definitiven Betrieb über.



Der Kunde steht nun vor der Qual der Wahl: Eine Analyse der Angebote von Bluewin, EconoPhone und VTX zeigt nämlich, dass ein Preis/Leistungsvergleich äusserst schwierig ist. So ist beispielsweise bei Bluewin das Modem (ISDN oder analog) im Preis des Starter-Kits bereits enthalten. Nicht so bei VTX: Hier werden monatlich 19 bzw. 39 Franken verrechnet. Das Modem kann aber auch gekauft werden (Preis noch nicht bekannt). Bei EconoPhone ist ein Modem zum Preis ab 570 Franken erhältlich.


Einschränkungen und Zugaben

Die Setup-Kosten von 700 Franken bei VTX sind im Vergleich mit den anderen Offerten hoch. Für Pre-Selection-Kunden wird aber ein Rabatt von 300 Franken geboten. Wer sich gleich für eine Vertragsdauer von zwei Jahren entschliesst, erhält 300 Franken Rabatt - bei einem Dreijahres-Vertrag entfallen die Installationskosten gänzlich.



Auch bei den monatlichen Gebühren bestehen beträchtliche Unterschiede. Bei Bluewin wird bei beiden Angeboten das monatliche Datenvolumen eingeschränkt. Megabytes, die über dieser Grenze liegen, werden zusätzlich verrechnet. Keine Einschränkungen macht EconoPhone. Bei VTX besteht lediglich beim Einsteigerangebot eine Volumenbeschränkung - für 50 Franken mehr entfällt diese aber.





Der Backbone ist gefordert

Damit die ADSL-Kunden in den Genuss des hohen Datendurchsatz kommen, müssen die Provider genügend Leistung im Backbone-Bereich bieten. Selbstverständlich geben alle Anbieter an, dass sie dafür ausreichende Massnahmen getroffen haben. Ob das stimmt, werden erste Erfahrungsberichte von den Benutzern zeigen. Erst dann lässt sich abschätzen, ob ADSL gegen den wesentlich günstigeren Highspeed-Zugang über das TV-Kabel eine Chance hat. Die hohen Einstiegskosten bei ADSL dürften viele abschrecken.




Wie eine Nachfrage bei VTX ergab, ist die Kundenzahl bislang noch gering. Rund 50 Interessenten hatten den Zugang im Pilotbetrieb getestet. Davon hat sich erst etwa die Hälfte nun definitiv angemeldet, so Philippe Roditi, General Manager bei VTX. Beim Angebot habe man versucht, mit einer feinen Abstimmung möglichst viele Bedürfnisse abzudecken.



Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Welche Farbe hatte Rotkäppchens Kappe?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER