Domain-Portfolio optimieren

Beim Domain-Management ist es wie bei den Versicherungen: Man muss sich darum kümmern, bevor es zu spät ist.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2003/02

     

Beim Domain-Management ist es wie bei den Versicherungen: Man muss sich darum kümmern, bevor es zu spät ist. Wenn etwas schief läuft, übertrifft der Schaden die gesparten Kosten meist bei weitem. Die Gebühren für eine Domain-Registrierung sind weitaus geringer als die möglichen Kosten, die eine juristische Geltendmachung eigener Rechte nach sich ziehen würde. Zudem scheitert eine Klage oft schon daran, dass der im Ausland wohnende Domain-Inhaber nicht ausreichend ermittelt werden kann, um ihm die Klageschrift zuzustellen. Leider schützen einen auch die Markenrechte nicht automatisch, da 45 Waren- und Dienstleistungsklassen pro Land nur eine einzige Domain gegenübersteht, die nach dem Prinzip "First come, first served" vergeben wird. Die Tatsache, dass eine rechtliche Auseinandersetzung gegen einen "Kleinen" immer auch mit schwerwiegenden Imageschäden verbunden ist, ermuntert viele Domain-Grabber, Domainnamen rechtswidrig zu registrieren und für ein stolzes Entgelt den rechtmässigen Inhabern wieder anzubieten.


www.kopfweh.info

Unternehmen einer bestimmten Grösse tun deshalb gut daran, ihr Domain-Portfolio ständig zu optimieren. Sind die benötigten Domains erst einmal registriert, kann sie kein Zweiter in der jeweiligen Top-Level-Domain (TLD) mehr nutzen. Zunächst sollten die Namen der Firma sowie allfälliger Tochterunternehmungen und Produktemarken unter den gängigsten TLDs (.ch, .com, .info, evtl. .biz) und in allen Ländern, in denen das Unternehmen präsent ist, gesichert werden. Sollte der Firmennamen aus mehreren Wörtern bestehen oder tippfehleranfällig sein, lohnt es sich, auch die Bindestrich-Varianten zu registrieren (z.B. "astrazeneca" und "astra-zeneca") bzw. sogenannte Tippfehler-Domains wie "astrazeneka". Schliesslich sollte man aus marketingtechnischen Gründen auch relevante Schlagwörter registrieren. In unserem Beispiel wären das etwa "medikamente.ch", "pharma.com", "kopfweh.info". Das erhöht die Plazierung beim Suchmaschinen-Ranking und generiert den so genannten "type-in-traffic".





Edle Tropfen als Entgelt

Domains, die bereits in fremde Hände gelangt sind, kann man versuchen zurückzukaufen. Um den Preis eines solchen "Buy-Back" möglichst tief zu halten, darf man vor originellen Ideen nicht zurückschrecken. Ein Teil der Kosten könnte etwa in Naturalien beglichen werden, z.B. mit edlen Tropfen, wenn der Käufer ein Weinhändler ist, oder mit Warengutscheinen, wenn der Käufer ein Möbelhaus ist. Unterstützung zur Preisberechnung bekommt man z.B. unter www.domain-recht.de/bewertung. Dass Schlamperei beim Domain-Management verheerende Folgen haben kann, zeigt das Beispiel von "LetsBuyIt.com": Hunderte von TV-Spots warben einst für die Domain "jegroesserdiegruppe-destokleinerderpreis.com" - und pro gesendeten Spot tippten sich Hunderte von Nutzern die Finger wund - um dann nicht wie beabsichtigt bei LetsBuyIt zu landen, sondern im Nichts. Das Unternehmen hatte schlichtweg vergessen, sich diese Domain zu sichern...



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