Die in Deutschland berüchtigten Gebrüder Schmidtlein sind nun offenbar auch in der Schweiz tätig geworden. Mit teilweise horrenden Forderungen: Unter Androhung rechtlicher Konsequenzen verlangen sie via E-Mail Beträge bis zu 800 Euro für die Erbringung irgendwelcher Online-Dienste von Seiten wie www.p2p-heute.com, www.basteln-heute.com und ähnlichen, welche meistens weder verlangt noch in Anspruch genommen wurden.
Als Absender der E-Mails – welche meist mit einem Trojaner versehenen sind – ist der Berner Anwalt Hans Rüegsegger aufgeführt, eine Kontonummer bei der Credit Suisse ist ebenfalls angegeben. Auf seiner Homepage schreibt Rüegsegger: «Diese Mails, die Sie zur Zahlung eines Betrags auffordern, sind nicht von mir verschickt worden. Sie haben mit meiner Kanzlei nicht das Geringste zu tun!». Rückendeckung erhält Rüegsegger dabei von Frank Sanwald, einem deutschen Rechtsanwalt, der sich auf den Fall Schmidtlein spezialisiert hat: «Ich glaube nicht, dass Herr Rüegsegger eingeweiht ist. In Deutschland gab es einen ähnlichen Fall mit dem Anwalt Olaf Tank», so Sanwald gegenüber InfoWeek.
Beim Berner Anwaltsverband gibt man sich zurückhaltender: «Von ihm [Hans Rüegsegger] gibt es noch keine Stellungnahme. Wir haben die Anwaltskammer informiert und die Untersuchungsbehörden sind eingeschaltet».
Sanwald empfiehlt derweil, nicht auf die Mails zu reagieren, da diese blosse Einschüchterungsversuche seien.