InfoWeek-Serie IT-Berufe: Der Datenbank-Spezialist

Das Wissenskapital einer Firma steht und fällt mit dem Know-how des Database-Managers. Spezialisten sind entsprechend begehrt.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2002/21

     

Ausnahmslos jede grosse Firma braucht Spezialisten, die ihre Datenbestände verwaltet. Ob es sich dabei um Inventarlisten handelt, um Adressen oder auch Abrechnungsdaten, diese Fachleute pflegen und hegen das System, kümmern sich um die Fehler und beheben sie, achten darauf, dass Sicherheitskopien erstellt werden und dass die Festplatte nicht überläuft. Dabei kann es auch passieren, dass sie die Datenbank umorganisieren oder Karteileichen entfernen müssen, und auch statistische Analysen fallen in ihren Bereich. Der Beruf des Databank-Spezialisten ist entstanden, als in Unternehmen das sogenannte Wissensmanagement zunehmend an Bedeutung gewann. Wissensmanagement bedeutet hier die Schaffung, der Ausbau und die Perfektionierung der Infrastruktur zur Gewinnung, Aufbereitung, Pflege und Distribution von Informationen.


Database-Specialist gesucht

"Nebst Ihrem Ingenieurstudium, Fachrichtung Elektrotechnik oder Informatik, verfügen Sie über mindestens 2 Jahre Berufserfahrung und fundierte Kenntnisse im Softwareentwicklungsumfeld, vorzugsweise Datenbanksysteme", steht im Stelleninserat von Ascom Solothurn. Der Telekommunikationsanbieter sucht seit ein paar Wochen einen Datenbankspezialisten für seinen Sitz in Solothurn.



"Etwa 20 Bewerbungen sind eingegangen", weiss Susanne Marti, Bereichspersonalleiterin von Ascom Solothurn. "Allerdings war unser Wunschkandidat noch nicht dabei. Unsere Ansprüche sind sehr hoch. Es haben sich viele qualifizierte IT-Spezialisten gemeldet. Leider haben die meisten zu wenig Erfahrung mit dem Datenbanksystem MS SQL Server 2000 und mit Delphi." Bevorzugt würde ein Kandidat aus dem Telekommunikationsumfeld. Natürlich weiss die Personalleiterin, dass ein Bewerber selten über alle gewünschten Fähigkeiten verfügt.




Zum Aufgabenfeld des gesuchten Database-Specialist gehören die individuelle Erstellung von Datenbanken, abgestimmt auf die Bedürfnisse der Kunden, das Generieren und die Pflege der Datenbestände und die Wartung der Systeme. "Zur Zeit befinden wir uns im Telekommunikationsbereich im stetigen Umbruch. Unser Wunschkandidat sollte sich in GSM oder im UMTS-Gebiet auskennen und bereit sein, sich ständig weiterzubilden, sagt Susanne Marti. Weiterbildung sei bei Ascom überhaupt ein grossgeschriebenes Thema, schliesslich wolle und müsse man ja auf dem neuesten Stand sein, um mit der Konkurrenz mithalten zu können.
Das Unternehmen gibt im Stelleninserat keine Altersbegrenzung vor. "Wir sind durchaus gewillt, auch einen älteren Fachmann einzustellen, wenn er die nötige Erfahrung mitbringt", erklärt die Personalleiterin. Auch gegen eine weibliche Bewerberin mit der richtigen Fachausbildung sei nichts einzuwenden.



Über die Lohnperspektiven möchte Marti keine genaue Auskunft geben. "Es wäre falsch, Zahlen zu nennen. Das Gehalt wird je nach Ausbildung, Wissensstand, Erfahrung sowie nach der Jobeinstufung angepasst."




Vielseitiges Aufgabenfeld

Je nach Unternehmen hat der Database-Manager die Aufgabe, den Wissens- und Informationsfluss der Organisation zu steuern und zu erweitern und hierzu vor allem die geeignete IT-Struktur zu schaffen. Er arbeitet also vorwiegend unternehmensintern.



Dabei umfasst die Tätigkeit des Fachmanns drei Hauptbereiche. Auf dem Gebiet der Entwicklung trägt er Verantwortung für die Implementierung, den Ausbau und die Pflege von Daten-Systemen. Neben der Bereitstellung der Daten kümmert er sich auch um die weiterführende Client- und Frontend-Programmierung zur Nutzung der Daten.




In KMU hat der Datenbankspezialist meist die Verantwortung für die Verbesserung und Pflege der Informationssysteme der Organisation. Oftmals schult er insbesondere die Marketing- und Vertriebskräfte, damit diese beispielsweise Kundendaten selbst pflegen und aus dem System abrufen können. Schliesslich übernimmt er wichtige Support- und Wartungsaufgaben wie die Sicherstellung der regelmässigen Backup-Prozesse. Denn würden die sensiblen Daten verloren gehen oder gestohlen werden, könnte dies ein Unternehmen schnell in den Ruin treiben.



Datenbankspezialisten planen und bearbeiten alle Aufgaben des Datenbankeinsatzes. Sie beherrschen die Architektur der Datenbanken und sorgen für die Optimierung ihrer Leistung. Zudem erarbeiten und realisieren sie systemtechnische Konzepte von plattformübergreifenden, verteilten Datenbanken. Die Lebenserwartung der Informationssysteme hängt von ihrer Arbeit ab, denn sie bürgen für die Sicherheit und die Vollständigkeit der Daten.



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