HP sucht nach neuen Pfründen

Mit zwei mobilen Projektoren will man den Beamer-Markt aufmischen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2002/14

     

Anfang letzter Woche hat Hewlett-Packard bekanntgegeben, in den Projektorenmarkt einzusteigen. Um die Ernsthaftigkeit dieser Absicht zu unterstreichen, wurden auch gleich zwei Modelle vorgestellt. Dass man sich damit auf ein Feld begibt, das reiche Ernte verspricht, untermauert das Unternehmen gleich selbst mit dem Zitat aus einer Studie. Die Marktforschungsfirma iSuppli/Stanford Resources kommt in einem Report zum Schluss, dass gerade das Marktsegment der Projektoren unter 1,5 Kilogramm in den kommenden Jahren einen regelrechten Boom erleben werde. Zwischen den Jahren 2001 und 2004 wird mit einem Wachstum von durchschnittlich 130 Prozent gerechnet.



Die beiden in den USA vorgestellten Modelle gehören denn auch zur Kategorie der mobilen Projektoren. Der xb31 (US-Preis zirka 3700 Dollar) mit 1500 ANSI Lumen bringt etwa 1,5 Kilogramm auf die Waage. Noch leichter ist der 2500 Dollar teure sb21 mit 1000 Lumen Lichtstärke: Er wiegt knapp über ein Kilogramm.




Bedenkt man nun, dass die Margen im PC-Geschäft längst nur noch hauchdünn sind, ist der Schritt von HP naheliegend. Und letztlich schliesst man mit den Projektoren eine Lücke im Portfolio. So betrachtet, passen Projektoren gut zu den übrigen Print- und Imaging-Produkten des Herstellers. Mit seiner Strategie steht HP nicht alleine da. Anfang April gab PC-Markführer Dell bekannt, dass man ebenfalls in den Peripheriebereich hineinwachsen wolle. Für den Sommer wurden ebenfalls portable Projektoren in Aussicht gestellt.



HP sorgte mit seiner Ankündigung allerdings auch für Kopfschütteln. Siegesgewiss geht die Firma bekanntlich davon aus, dass die Fusion mit Compaq beschlossene Sache ist - auch wenn die Stimmen noch nicht ganz ausgezählt sind. Wenn man nun das Angebot von Compaq unter die Lupe nimmt, so stellt man fest, dass die Firma just im selben Teich fischt - drei portable Projektoren findet man im Angebot. Da bei den zwei fusionswilligen Firmen auch im übrigen Produktangebot einige Überlappungen festzustellen sind, ist das Unverständnis gegenüber der Vorgehensweise von HP auch durchaus gerechtfertigt.



Bei der Schweizer HP-Niederlassung tappt man betreffend der Pläne mit den mobilen Lichtkanonen aus den USA noch im Dunkeln. Gemäss Marketing-Leiter Markus Hinnen habe man noch keine Angaben darüber, ob, wann und zu welchen Preisen die Geräte auch in der Schweiz eingeführt werden. Er geht jedoch davon aus, dass sie auch hierzulande erhältlich sein werden. Das legt auch ein Blick auf die technischen Merkmale der beiden Beamer nahe. Beide sind mit Kabeln ausgestattet, die auch europäischen Standards entsprechen. In den USA sind die beiden Geräte bereits erhältlich.




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