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Der LCD-Markt boomt

Während die Verkäufe von PCs und sonstiger Peripherie seit Sommer 2000 im Sinkflug sind, erinnern die Absätze von LCDs an den PC-Hype Mitte der 90er Jahre.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2002/12

     

Während die Verkäufe von PCs und sonstiger Peripherie seit Sommer 2000 im Sinkflug sind, erinnern die Absätze von LCDs (Liquid Crystal Displays) an den PC-Hype Mitte der 90er Jahre.



Gemäss einer aktuellen Marktanalyse von IDC war 2001 das bisher schnellstwachsende Jahr im LCD-Markt. Weltweit wurden 15,5 Millionen Flachbildschirme verkauft, was 143 Prozent Wachstum gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Den grössten Absatz hatten die 15-Zoll-Modelle mit einer Zunahme von 142,4 Prozent, was total 12,4 Millionen verkaufter Einheiten entspricht.




"2001 war tatsächlich ein wegweisendes Jahr für den LC-Monitor-Markt", sagt Bob O'Donnell, Device Technology Director von IDC, und fährt fort: "Wir sahen ein extremes Wachstum in etablierten Segmenten wie den 15-Zoll-Bildschirmen, konnten aber auch feststellen, dass die Unternehmen immer mehr auf grössere Displays mit 18- und 20-Zoll-Diagonalen setzen."



Eine Schlüsselrolle spielte auch der führende LCD-Hersteller LG Philips, der massgeblich an der Standardisierung der LCD-Spezifikation beteiligt war. Das Unternehmen ist denn auch überzeugt, dass die LCD-Technologie in den nächsten Jahren die CRT-Bildschirme vom Markt verdrängen wird. LG Philips war der erste Display-Hersteller, der mit 18,1-Zoll- (SXGA), 20,1-Zoll- (UXGA) und 22-Zoll- (WSXGA) TFT-LCDs für Desktop-Computer auf den Markt kam. Als nächster Trumpf wird vom Marktleader noch dieses Jahr die Auslieferung eines 23-Zoll-Modells mit WUXGA-Auflösung in grösseren Stückzahlen erwartet.

Mehr Absatz und steigende Preise

Für das Jahr 2002 rechnen die Analysten mit 23,5 Millionen verkaufter Flachbildschirme, nicht zuletzt angetrieben durch etablierte Computer-Hersteller wie Dell oder Apple, welche die Vermarktung der energiesparenden Screens vorantreiben.



Die Absatzzahlen alleine werfen allerdings noch keinen Profit ab. Aufgrund von Überkapazitäten und Preiskämpfen mussten viele Hersteller im Jahr 2001 ihre Produkte zu Herstellungskosten oder darunter abgeben. Laut einer Erhebung von InfoWeek sind die Preise beispielsweise für 18-Zoll-LC-Bildschirme von Dezember 2001 bis Januar 2002 um rund 17 Prozent gefallen. Dies dürfte sich allerdings im Jahr 2002 ändern - Pech für die Konsumenten. LG Philips rechnet mit einem Preisanstieg bei 15-Zoll-LCDs von heute durchschnittlich 300 Dollar auf 500 Dollar, während sich 17- und 18-Zoll-Ausführungen im Mainstream ansiedeln und zwischen 700 und 900 Dollar kosten werden.




Die neuesten LCDs auf dem Schweizer Markt

Angetrieben von den positiven Prognosen der Marktforscher überhäufen uns die Hersteller denn auch mit neuen Geräten. Nachfolgend stellen wir die neuesten auf dem Schweizer Markt erhältlichen LCD-Panels vor.




Dell beispielsweise bringt mit dem 1900FP seinen ersten 19-Zoll-Flachbildschirm, der für den professionellen Einsatz mit Finanz-Applikationen, CAD oder Videoschnitt konzipiert wurde. Der Bildschirm verfügt über eine Helligkeit von 250 cd/m2 und ein Kontrastverhältnis von 500:1. Er ist mit einem analogen VGA- und einem digitalen DVI-Eingang ausgestattet und kostet rund 2350 Franken (Info: 0848 81 18 33, Privatanwender; 0848 84 48 55, Geschäftskunden).





• Auch Claxan hat einen 19-Zöller im Sortiment, der mit einem Aktiv-Matrix-TFT-Display ausgestattet ist. Der Monitor mit der Bezeichnung CL-TFT-8190C kostet knapp 2000 Franken. Zu seinen Eigenschaften gehören eine Auflösung von 1280x1024 Bildpunkten, 16,7 Millionen darstellbare Farben, ein Kontrastverhältnis von 500:1 sowie horizontale und vertikale Blickwinkel von jeweils 170 Grad (Info: ARP Datacon, 041 799 09 09).




• Ein weiteres 19-Zoll-Modell kommt von Quatographic. Der mit einem MVA-Premium-Panel ausgestattete Radon 48 Reverso unterscheidet sich vom Claxan CL-TFT-8190C
insofern, dass er mit leicht geringeren Blickwinkeln von jeweils 160 Grad ausgestattet ist. Der Bildschirm kostet 2770 Franken (Info: Quatographic, 01 380 57 84).




• Als Designer-Displays positioniert Videoseven seine Modelle L15SP (750 Franken) und L17SP (1210 Franken). Die LCDs sind mit der SmartPanel-Technologie von Samsung ausgestattet. Die Blickwinkel betragen vertikal 130 und horizontal 110 Grad, das Kontrastverhältnis beträgt beim 15-Zoll-Modell 300:1 und bei der 17-Zoll-Ausführung 350:1. Die Displays stellen 16,7 Millionen Farben mit einer maximalen Auflösung von 1280x1024 Bildpunkten dar (Info: Ingram Macrotron, 041 784 33 00).



Allen Modellen gemeinsam ist der gegenüber CRT-Bildschirmen relativ geringe Stromverbrauch. Dieser soll laut den Herstellern bei allen Modellen deutlich unter 40 Watt liegen.



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