Editorial

Nach vorne schauen

Mit unspektakulären Neuankündigungen wurde auf der Marketingschiene munter versucht, aus Mäusen Elefanten zu machen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2003/22

     

Pleiten, Pech und Pannen: E-Mail-Absturz bei Sunrise, Messe-Würmer an der Orbit, Virus in den Postfinanzen - Peinlichkeiten ohne Ende. Mein Fazit für das IT-Jahr 2003: vergessen und nach vorne schauen.



Vergessen kann man 2003, weil es als das Jahr mit der bisher tiefsten Innovationsrate in die Geschichte eingehen wird. Kein Wunder, schliesslich ist der Computer ja längst erfunden, und mit ihm gehört auch das Internet längst in jeden Haushalt. Statt auf Innovation setzten die Hersteller auf Evolution. Mit unspektakulären Neuankündigungen wurde auf der Marketingschiene dennoch munter versucht, aus Mäusen Elefanten zu machen. Stellvertretend für alle sei hier Bill Gates genannt, der im Mai seinen neuen Multimedia-PC namens "Athens" vorstellte. Das Killer-Feature, auf das die Welt gewartet hat: blinkende Lämpchen am Display-Rand.




Mit einigem Optimismus nach vorne schauen darf man trotzdem, weil die wirtschaftliche Situation nur noch besser werden kann. Drei Jahre lang haben Massenentlassungen, Übernahmen und Fusionen die anhaltende Rezession unterstrichen. Alle namhaften IT-Messen verzeichneten massive Besucher- und Ausstellerrückgänge, einige wurden sogar abgesagt. Als Krönung erreichte uns im August ein trauriger Minusrekord. Noch nie seit Beginn ihrer Erhebung war die Zahl der IT-Stellenangebote in der Schweiz so tief. Doch jetzt geht's aufwärts.



Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, der Aufschwung steht endgültig vor der Tür, wie negativ das Jahr 2003 auch immer gewesen sein mag. Glaubt man den unzähligen Studien, Prophezeiungen und Vorahnungen, die mehr oder weniger namhafte Analysten, Propheten und IT-Gurus in den letzten Monaten verkündet haben, so ist die Talsohle erreicht und schon fast durchschritten. Nächstes Jahr soll die Konsolidierung abgeschlossen sein und - es geht endlich wieder aufwärts. Es wird zwar mit Sicherheit keinen weiteren Hype geben, aber alle Zeichen stehen auf Wachstum.



Freuen Sie sich mit mir darauf, dass Pleiten, Pech und Pannen der Vergangenheit angehören und ein erfolgreiches, spannendes und ereignisreiches IT-Jahr auf uns zukommt. Im Namen der InfoWeek-Redaktion wünsche ich Ihnen frohe Festtage und einen guten Rutsch...!




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