Vertrauen ist gut, ein Gütesiegel ist besser
Ich gebe doch denen keine persönlichen Daten oder gar meine Kreditkartennummer, weiss Gott, was die damit anstellen können! Dies ist eine der meistgenannten Ausreden für einen Nichtkauf via Internet.
Die Entscheidung für einen Kauf im Web hängt also in erster Linie damit zusammen, wie viel Vertrauen ein Kunde in die vor ihm liegende Site oder besser in deren Anbieter aufbringt. Kennt er dessen Namen gut - sei dies aus eigenen Erfahrungen oder aus der Werbung -, ist die Hemmschwelle für eine elektronische Bestellung schon um ein Vielfaches gesunken. "Die kenne ich, die werden mich ja wohl nicht hintergehen." Diese Aussage unterstreicht auch die stark zunehmende Online-Kundschaft von Banken oder der Post, die ihre Finanzgeschäfte bereits mehrheitlich via Internet ausführen. Auch E-Shopping-Angebote von Grossisten wie beispielsweise der Migros oder Coop laufen durchaus gut an, bringen zwar noch in keiner Weise den gewünschten Deckungsbeitrag, aber ein steigendes Interesse der Konsumenten ist ersichtlich.
Was aber nimmt das Hemmnis, Produkte oder Dienstleistungen via Web von kleinen Unbekannten, sogenannten "Nameless"-Anbietern einzukaufen? Gütesiegel sollen hier für das nötige Vertrauen sorgen.
Wozu dient ein Gütesiegel?
Ein Gütesiegel soll in erster Linie Auskunft darüber geben, ob ein Anbieter nach bestimmten Kriterien von einer neutralen Stelle geprüft wurde, beispielsweise auf rechtliche Gegebenheiten, Sicherheitsaspekte oder Bonität. Wird dieser Test als erfüllt befunden, erhält der Anbieter als Lohn das Gütesiegel und die Berechtigung, dieses auf seiner Site gegen Gebühr und zeitlich limitiert zu publizieren.
So soll dem Kunden also das Vertrauen in die Online-Anbieter übermittelt werden. Doch der Erfolg lässt auf sich warten. Zu oft sind diese Siegel unbekannt, und es ist schwer nachvollziehbar, nach welchen Prüfkriterien ein Unternehmen getestet wurde. Vielen Siegelanbietern genügt es schon, wenn ein E-Shop-Betreiber unterschreibt, vorgegebene Richtlinien einzuhalten. Die wenigen Siegel, die bis 100 Mannstunden in einen Check investieren, sind dafür kaum mehr zahlbar und nur grosse Unternehmen oder E-Shop-Anbieter können sie sich leisten. Dieser Missstand ist wohl auch die Ursache für den dürftigen Erfolg von Gütesiegeln. In Deutschland beispielsweise gibt es Siegelanbieter zuhauf, die aber meist nur mal gerade einen oder zwei Referenzkunden aufweisen können. Eine Ausnahme nebst anderen bildet hier das Siegel von s@fer-shopping, angeboten vom TÜV und der DBV Winterthur, das sich auf das Gebiet der Online-Reiseanbieter spezialisiert hat. Eine Besonderheit dieses Gütesiegels ist es, dass eine Geld-zurück-Garantie gewährt wird bei unsachgemässen oder ungesetzlichen Handlungen des Online-Anbieters gegenüber dem Kunden. Geld-zurück-Garantie - das schafft doch Vertrauen...