Warum wir so reich sind


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2010/11

     

Dass die Schweiz im Ausland einen guten Ruf für ihre hohe Qualität hat, verdankt sie auch ihrem Bildungssystem. Schweizer Berufsleute sind im Ausland u.a. an den Berufsweltmeisterschaften gefürchtet – sie haben in den letzten 50 Jahren immer die vorderen Plätze in der Nationenwertung belegt, häufig den ersten Rang. Unser Bildungssystem wird zur Zeit von sehr vielen Nationen und Entwicklungshilfe-Organisationen studiert – es findet eben international Beachtung. Die Schweiz kann in allen Berufen vergleichsweise hohe Kompetenzen und eine traumhaft tiefe Arbeitslosigkeit nachweisen – das ist der Hintergrund.


Wieso ist es so? Die Antwort ist relativ einfach. Wir haben ein System, das von den Berufsverbänden getragen ist. Sie bestimmen die Inhalte in der Grundbildung und in der Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Berufsbildung und den Kantonen werden diese bestmöglich umgesetzt. Und die höhere Berufsbildung liegt sogar in der Verantwortung der Verbände: Sie bestimmen die zu erreichenden Kompetenzen, sie erstellen die Prüfungsreglemente, die Prüfungen und führen diese durch. Das führt dazu, dass die Ausbildung immer praxisnah, effizient, unmittelbar ist. Und ein guter Verband macht das schlussendlich zusammen mit seinen Mitgliedsfirmen – wenn diese auch mitmachen und die Bedürfnisse melden, ist die richtige und nachhaltige Ausbildung gesichert.


Bei der Informatik war das nicht so – da fehlte es vor allem an der Koordination unter den Verbänden. Niemand sprach für alle, kaum einer kümmerte sich um die Aufgabe der Nachwuchsförderung und Weiterbildung der Fachleute ihrer Mitglieder. Das hat nun zum Glück geändert. ICTswitzerland hat diese Rolle klar übernommen, ICT-Berufsbildung Schweiz ist gegründet und drei Monate im Voraus bereits operativ. Sie hat die gewünschte Berufsfeldanalyse durchgeführt; diese wurde zu einer der breitest angelegten, die je gemacht worden ist. Nun liegen die Resultate vor und fliessen in die Bildungsanstrengungen ein. Die vielen befragten Leute haben zu erkennen gegeben, dass wir bis 2017 deutlich mehr Fachleute brauchen und was diese können müssen. Jetzt ist man schon daran, diese Erkenntnisse in die höhere Berufsbildung einzubringen – ab Herbst 2011 sollen schon die ersten beiden Lehrgänge als Vorbereitung zur Berufsprüfung starten, 2013 werden die ersten eidg. Fachausweise der Absolvent/-innen vergeben. Damit erhält der Informatikplatz Schweiz höher qualifizierte Fachleute. Sie werden durch ihren Beitrag in allen Branchen mithelfen, dass die Schweiz Nr. 1 bleibt.




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