10 smarte Handys fürs Business

Der Smartphone-Markt ist spannend wie nie. Nicht umsonst finden sich sechs potente Betriebssysteme im Angebot.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2009/12

     

Im dritten Quartal 2009 wurden weltweit 41,4 Millionen Smartphones abgesetzt. Der Markt ist gegenüber dem Vorjahr damit um 4 Prozent gewachsen. Die vier Hersteller Apple, HTC, Nokia und Research In Motion waren dabei für 80 Prozent der ausgelieferten Telefone verantwortlich. Und 45 Prozent aller ausgelieferten Smartphones verfügten über einen Touchscreen, 75 Prozent über integriertes WiFi und über 80 Prozent über einen GPS-Empfänger. All diese Zahlen lieferten jüngst die Marktforscher von Canalys.


Die Tatsache, dass GPS, WiFi und Touchscreens immer stärker verbreitet sind, erstaunt kaum. Dagegen scheint das Wachstum von vier Prozent in einem so dynamischen Markt wie dem Smartphone-Geschäft mit der Unmenge an Geräte-Neuerscheinungen eher gering. Insbesondere die Beobachtung des EMEA-Geschäfts erstaunt, denn hier waren die Absätze gar rückläufig. Offenbar konnten neue Plattformen wie Googles Android das Geschäft noch nicht beflügeln.


Dass auch die Hersteller bezüglich Android noch eher etwas zurückhaltend sind, wird dadurch unterstrichen, dass in untenstehender Marktübersicht gerade einmal ein Telefon (LG) mit dem Google-Betriebssystem zu finden ist. Andere Hersteller wie etwa HTC, die ebenfalls schon Android-Smartphones anbieten, preisen fürs Business-Geschäft derzeit lieber noch Windows-Telefone an.



Die richtige Wahl

Dass Android «noch nicht sehr häufig benutzt wird», bestätigt auch Sebastian Kistner von der Swisscom. Er stuft die wichtigsten vier Plattformen – Windows Mobile, Symbian (Nokia), iPhone und Blackberry – derweil folgendermassen ein: «Windows Mobile 6.5 eignet sich vor allem für Nutzer, die sich in der Windows-Welt zu Hause fühlen. Symbian bietet die typische Nokia-Usability, das heisst einfach und übersichtlich. Mit der Software des iPhones setzt Apple auf intuitive, einfache Bedienbarkeit – allerdings fühlt sich damit nicht jeder Geschäftsnutzer wohl. Blackberry ist in der Bedienung sehr einfach, allerdings benötigt man für die volle Nutzung eine Anbindung an die Blackberry-Infrastruktur.» Wofür man sich entscheide, sei letztlich eine Frage des persönlichen Geschmacks und der technischen Voraussetzungen, die im Unternehmen vorzufinden sind.


Digitec empfiehlt derweil, bei der Smartphone-Beschaffung auf Punkte wie ein solides und erweiterbares Betriebssystem, die intuitive und bequeme Bedienung (via QWERTZ-Tastatur und Touchscreen), einen schnellen Webbrowser und dessen Sicherheitseinstellungen zu achten. Aber auch die Möglichkeiten hinsichtlich des Speichers und grundsätzliche Dinge wie Sprachqualität und Akkulebensdauer sollen beachtet werden, um später nicht von seinem Telefon enttäuscht zu sein.


Und Massimo Erroi, Business Group Lead Consumer & Online bei Microsoft Schweiz, nennt als entscheidenden Punkt die Möglichkeiten bei der Integration mit Exchange. «Dies beschränkt sich nicht nur auf die Synchronisierung von Mails über ActiveSync, sondern geht weiter zu durchgehenden Leistungsmerkmalen sowie Bedienung von PC und Smartphone für Kalender, Mail und Instant Messaging.» Das Stichwort lautet hier Unified Communication. Weiter erwähnt Erroi die Möglichkeiten, die man im Zusammenhang mit Office-Applikationen hat, sowie die Sicherheit und das Management der Telefone. «Smartphones sind PCs mit einem speziellen Formfaktor, sie enthalten immer mehr sensitive Informationen, die geschützt werden müssen. Für die IT-Administratoren ist das Management von Smartphones ebenso wichtig wie das Management von PCs.»


Spannende Zukunft

Auf die Frage, in welche Richtung sich denn Smartphones in den nächsten zwei Jahren entwickeln werden, antwortet Erroi: «Die Verbindung von Arbeit und Freizeit wird in Zukunft ein wesentlicher Faktor sein. Smartphones werden in naher Zukunft beide Anwendungsbereiche verbinden.» So gilt es beispielsweise zu beachten, dass auf einem Smartphone die Konfiguration und Integration von privaten und geschäftlichen Mails bewerkstelligt werden muss. Zudem würde das Internet beziehungsweise Webservices immer stärker in die Telefone integriert.


Wie die Hersteller beziehungsweise Betriebssystem-Anbieter diese Punkte umsetzen, dürfte in den nächsten Monaten und Jahren spannend zu beobachten sein. Sicher ist, dass der Markt weiterhin spannend und dynamisch bleiben wird. Von Microsoft ist nächstes Jahr mit Windows Mobile 7 zu rechnen, Google hat eben erst Android 2.0 losgelassen und verspricht für die Zukunft spannende Funktionen wie die Integration eines ausgewachsenen Navigationssys-tems, und um Apple ranken sich immer wieder Gerüchte um eine neue Version des iPhones – eventuell in einer kompakteren Form oder mit RFID-Chip.

(mw)


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