IBM röntgt Moleküle

IBM-Forscher haben einen grossen Schritt auf dem Weg zu Prozessoren und Speicherchips der Zukunft gemacht.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2009/09

     

Forschern von IBM Research in Zürich ist ein Durchbruch auf dem Gebiet der Nanowissenschaften gelungen. Nachdem sie erst im Juni die erfolgreiche Ladungsmessung einzelner Atome mittels Atomic Force Microscope (AFM) bekannt gegeben haben, konnten Leo Gross, Fabian Mohn, Nikolaj Moll und Gerhard Meyer sowie Peter Liljeroth von der Universität Utrecht nun mit dem AFM die vollständige chemische Struktur von Molekülen mit atomarer Auflösung abbilden. Die Bilder sind quasi «Röntgenaufnahmen», die einen Blick durch die Elektronenwolke ins Innere der Moleküle geben. Um sie zu erstellen, arbeitet das AFM mit Ultrahochvakuum bei einer Temperatur von minus 268 Grad Celsius.



Die Ergebnisse der beiden Forschungsarbeiten sollen neue Möglichkeiten eröffnen, die Ladungsverteilung in spezifischen Molekülen oder Molekülnetzwerken zu untersuchen. Das Wissen um diese Vorgänge sei generell sehr wichtig für die Entwicklung von elektronischen Bauelementen auf der atomaren und molekularen Skala, heisst es weiter. Solche Bauelemente könnten laut IBM in Zukunft schnellere, leis­ tungsfähigere und energieeffizientere Prozessoren und Speicherchips ermöglichen, wenn die Grenzen heutiger Chiptechnologien ausgereizt sind.



Diese neuesten Erfolge in der Nanoforschung von IBM werden bestimmt nicht die letzten sein: Auf dem Campus in Rüschlikon entsteht derzeit ja das «Nanoscale Exploratory Technology Laboratory», das Teil einer strategischen Nanotechnologie-Partnerschaft mit der ETH Zürich ist. Die Forschungsaktivitäten sollen 2011 aufgenommen werden.





(mv)


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