Comcom missfällt EWZ-Gebaren

Die Zürcher Haushalte sollen mit einem modernen Glasfasernetz ausgerüstet werden. Sowohl Swisscom als auch das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ) wollen diese Aufgabe für sich

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2009/02

     

Die Zürcher Haushalte sollen mit einem modernen Glasfasernetz ausgerüstet werden. Sowohl Swisscom als auch das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ) wollen diese Aufgabe für sich beanspruchen und bekämpfen sich regelrecht. In einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» kritisiert Marc Furrer, Präsident der Eidgenössischen Kommunikationskommission (Comcom) das Gebaren des EWZ.



Er verstehe zwar, dass das EWZ Swisscom den Bau eines eigenen Netzes am liebsten verbieten würde; ein Monopolnetz wäre für das Elektrizitätswerk wunderbar. Allerdings wolle man genau das verhindern, so Furrer. Er kritisiert die Verträge des EWZ mit den Hauseigentümern. Während das EWZ die Glasfaserverkabelung der Häuser finanziere, sichert es sich im Gegenzug das exklusive Nutzungsrecht dieser Kabel. Furrer missfällt dieses Vorgehen, man wolle nicht, «dass jemand mit Knebelverträgen ein Monopol zementiert». Die Comcom prüfe nun, ob diese Verträge gar gesetzeswidrig seien.



Beim EWZ versteht man die Kritik seitens Comcom nicht. Mit den Anschlussverträgen sichere man die getätigten Vorinvesti-tionen und erstelle auf eigene Kosten die durchgehende Glasfaserverbindung bis in die Wohnung. Man sei sich nicht bewusst, wodurch die mit den Hauseigentümern abgeschlossenen Verträge gesetzeswidrig sein sollten. Wie es in der offiziellen Mitteilung heisst, verhinderten die Verträge keinesfalls Infrastrukturausbauten durch Dritte und seien jederzeit unter Übernahme der anteilmässigen Kosten kündbar. (ahu)




Basler Roundtable

Auch in Basel verläuft die Planung des Glasfasernetzes alles andere als friedlich. Der Energiedienstleister der Region Basel, IWB, hatte Ende Januar zum Runden Tisch zum Thema Glasfasernetz geladen. Auf eine Teilnahme verzichtet haben Sunrise, Orange und das EWZ, worüber sich IWB enttäuscht zeigte. Man werde die Firmen aber einladen, doch noch an den Gesprächen teilzunehmen.





(abr)


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