CIO-Interview: «Die Cloud hilft uns, neue Wege in der Produkt­entwicklung zu gehen»

Guido Zumstein verantwortet als Group CIO die Informatik des Innerschweizer Antriebsspezialisten Maxon. Dabei ist es an ihm, mit einer neuen IT-Strategie den digitalen Wandel und zukunftsgerichteten Kurs des Unternehmens zu unterstützen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2021/12

     

Swiss IT Magazine: Gehe ich richtig in der Annahme, dass das ERP-System bei Maxon eine sehr zentrale Rolle spielt?
Guido Zumstein:
Unser ERP ist sicherlich ein Kernsystem innerhalb der IT-Lösungen und -Services, das ist richtig.

Ich frage deshalb, weil Sie vor Ihrer Rückkehr zu Maxon lange Jahre als Schweizer Geschäftsführer des ERP-Spezialisten IFS – dem System, das Maxon einsetzt – amteten. Wie kam es zu diesem Werdegang?
Ich war lange Jahre für Maxon tätig, bevor ich 2010 zu IFS wechselte. Den Entscheid für IFS als ERP-System fällte Maxon bereits 2002 – ich unterschrieb damals die Verträge mit, ohne mir im Traum vorzustellen, dass diese Verträge meinen Weg Jahre später wieder kreuzen werden. Ende der Nullerjahre entschied ich mich, eine neue Herausforderung zu suchen, und wurde über Umwege angefragt, ob ich Interesse hätte, die Schweizer Tochtergesellschaft von IFS aufzubauen – eine spannende und intensive Aufgabe, die ich fast zehn Jahre lang ausübte. Wir konnten das Unternehmen in der Schweiz erfolgreich positionieren und rentabel entwickeln, so dass für mich 2019 die Zeit gekommen war, weiterzuziehen. Ich hatte damals verschiedene Angebote, eines davon von Maxon, wo ein umfassendes Upgrade von IFS auf der grünen Wiese am Laufen war und man mir die neu geschaffene Position als Group CIO anbot.


Wenn Sie von einem umfassenden ERP-Upgrade auf der grünen Wiese sprechen, wurden damals auch andere ERP-Lösungen evaluiert?
Es wurde diskutiert, ob man eine Evaluation machen soll. Maxon hat damals aber entschieden, weiter auf IFS zu setzen und im Rahmen eines Greenfield-Approach das System und die zugrunde liegenden Prozesse neu aufzusetzen respektive zu definieren. Dieser Entscheid wurde noch vor meiner Rückkehr gefällt, ich bin allerdings froh darüber, denn ich vertrete nach wie vor die Meinung, dass das ERP-System von IFS eine gute Lösung für ein mittelständisches Industrieunternehmen in der Grösse von Maxon ist. Vor allem bietet das System die Flexibilität, die wir brauchen, denn Maxon befindet sich in einem permanenten Wandel und tut sich manchmal – gegeben teilweise durch das Geschäftsmodell – schwer, sich an einem Standard zu orientieren.

Können Sie das etwas ausführen?
Die Maxon-Gruppe ist sehr breit aufgestellt, wir sind sowohl im Seriengeschäft als auch im Projektgeschäft und im Modifikationsgeschäft tätig, bieten Configure to Order genauso wie Grossserien, fertigen individuell für Kunden und führen einen Katalog mit breitem Standardgeschäft von fast 600 Seiten. Maxon deckt in seinem angestammten Markt somit die ganze Bandbreite ab, während ­einige Mitbewerber in jüngerer Vergangenheit auf Fokussierung und Spezialisierung gesetzt haben. Und das ist wohl mit ein Grund, warum wir uns mit Standards manchmal schwer tun – wir brauchen Flexibilität und entsprechend ein System, das diese Flexibilität unterstützt. Wir entwickeln intern auch sehr viel rund um das ERP, IFS lässt dies aufgrund seiner Architektur zu.

Geschieht diese Entwicklung rund ums ERP inhouse?
Wir haben ein eigenes Entwicklungs-Team für das ERP-System und beschäftigen auch eigene Berater und Projektleiter, arbeiten daneben aber auch intensiv mit externen Partnern zusammen.


Welches sind nebst Ihrem ERP-System die weiteren Pfeiler Ihrer IT-Landschaft?
Wir befinden uns hier in einem stetigen Wandel. Als ich vor rund zwei Jahren als Group CIO zu Maxon zurückgekommen bin, haben wir eine neue IT-Strategie definiert, und diese Strategie sieht vor, verstärkt den Weg in die Cloud zu gehen. Dazu muss man verstehen, dass Maxon oft der Grundphilosophie folgt, vieles selbst machen zu wollen – das Unternehmen besitzt eine sehr hohe Fertigungstiefe, und diese Philosophie geht auch an der IT nicht spurlos vorbei. So unterhält Maxon redundante Rechenzentren am Hauptsitz in Sachseln und hat in Vergangenheit stark auf On-Premises gesetzt. In der neuen IT-Strategie haben wir nun aber definiert, dass standardisierte Services wenn immer möglich in die Cloud verlagert werden sollen. Dabei wurde auch festgelegt, welche Voraussetzungen bezüglich Governance und Security erfüllt sein müssen, bevor etwas in die Cloud verschoben wird. Ebenfalls haben wir entschieden, dass wir möglichst nur mit einem Cloud-Provider zusammenarbeiten wollen.

Welche Services konnten bereits in die Cloud verschoben werden, und nach welchen Kriterien wurde der eine Cloud-Provider ausgesucht?
Eine Auflage an den Provider war, dass dieser Rechenzentren in der Schweiz unterhält und seine Services wenn immer möglich aus der Schweiz erbringt. Weitere Kriterien waren auch die Verbreitung des Providers, seine Angebote über das Hosten unserer Services hinaus oder die Frage, ob der Provider die komplette Verantwortung für die ausgelagerten Services übernimmt. So hat sich relativ rasch ein geeigneter Provider herauskristallisiert. Inzwischen haben wir bereits ­diverse Standard-Services in die Cloud auslagern können und sind beispielsweise aktuell daran, den gesamten Microsoft-­Office-Bereichm inklusive Exchange, Voice-Anwendungen und den File-Sharing-Services global in die Cloud zu verschieben. Daneben hilft uns die Cloud auch, neue Wege in der Produktentwicklung zu gehen.

Können Sie dazu ein Beispiel machen?
Das beste aktuelle Beispiel ist sicherlich Bikedrive Air. Bikedrive Air ist ein E-Bike-Gesamtsystem – bestehend aus einem Motor, dem Akku, der Steuerung, einem Interface am Fahrrad inklusive IoT-Anbindung sowie einer Service-­Plattform und einer App. Der OEM-Kunde des Systems, der das Fahrrad letztlich baut, bekommt von uns nicht nur den Antrieb, sondern auch die komplette Service- und IT-Applikation – ein komplettes System also.


Besteht auch die Möglichkeit, dass als Folge der Cloud-Strategie die On-­Premises-Rechenzentren über kurz oder lang aufgelöst werden können?
Unsere aktuelle IT-Strategie deckt einen Zeitraum von zirka drei bis fünf Jahren ab, und in diesem Zeithorizont sehen wir ganz klar einen hybriden Betrieb. Was darüber hinaus geht, ist heute schwierig zu prognostizieren. Ich denke aber, auch danach werden wir eine hybride Strategie fahren, denn in meinen Augen macht es wenig Sinn, Lösungen, die stark auf die Bedürfnisse eines Unternehmens angepasst wurden, entsprechend weit weg von Standards sind und zahlreiche Schnittstellen benötigen, in einer Cloud betreiben zu wollen. Ich bin aber überzeugt, dass der Anteil an Cloud-Services, den wir innerhalb der letzten zwei Jahre bereits auf gegen 20 Prozent gesteigert haben, irgendwann auf 70 Prozent oder mehr steigen könnte.

Wie viele Mitarbeitende beschäftigt Maxon in der Informatik, und wie sind Ihre Teams organisiert?
Im Rahmen der neuen IT-Strategie gab es diesbezüglich eine grosse Reorganisation, so dass wir heute noch vier Abteilungen zählen, die innerhalb der Gruppe bei Maxon International (Headquarters) angesiedelt sind und für die verschiedenen Tochtergesellschaften zentralisiert und standardisiert Services erbringen. Wir beschäftigen heute rund 60 Leute in der IT, davon sind rund zwei Drittel am Hauptsitz in Sachseln tätig, während sich der Rest auf unsere Standorte rund um den Globus verteilt. Eine der vier Abteilungen trägt den Namen Business Services und Prozessdesign – in ihr versammeln sich die ganzen betriebswirtschaftlichen Systeme inklusive Konfiguration und Support, aber auch die Ressourcen für die Beratung und die Projektleitung. Die Abteilung Solution Architecture und Software Development umfasst alle Kapazitäten rund um das Thema Software-Entwicklung sowie unsere Lösungsarchitekten und ein neu definiertes Team, das sich um das Thema Data Governance und Data Management kümmert – ein zunehmend wichtiges Thema. Die dritte Abteilung kümmert sich um Security und ICT-Services – sprich unsere Rechenzentren, die Cloud-Services, die globalen Netze und das Thema IT-Sicherheit. Und zu guter Letzt gibt es noch die Abteilung ICT-Operations, in der alle Ressourcen rund um Client- und System-Operations, der Helpdesk, die Industrierechnerlandschaft, den Bereich UCC – sprich Teams und Skype – sowie das System- und Service-­Level-Monitoring zusammengefasst sind.

Maxon baut Antriebssysteme für den absoluten High-Tech-Bereich – von der Medizintechnik über die Robotik, die E-Mobilität bis hin zur Raumfahrt. In diesen Lösungen dürfte viel IT stecken. Inwieweit sind Sie respektive Ihr Team in der Produktentwicklung involviert?
Sie sagen es richtig, wir sind ein High-Tech-Anbieter von Antriebssystemen, mit einer internationalen R&D-Abteilung, die Elektromotoren, Getriebe, Steuerungen und vieles mehr entwickelt – unser klassisches Drive-Geschäft. Nun sprechen wir aber in Zukunft immer mehr von Antriebssystemen, und der Begriff System umfasst zunehmend auch Themen wie Software, Services und Internet of Things, und bei diesen Entwicklungen ist die IT-Abteilung von Maxon mit an Bord. Ich habe vorhin über Bikedrive Air gesprochen, bei diesem Projekt liefert die interne IT-Abteilung im Software-Entwicklungsprozess bereits einen wesentlichen Bestandteil der Gesamtlösung. Projekte wie dieses wird es in Zukunft noch mehr geben, unsere Ausrichtung sieht diesen Weg mit mehr Services, Software und mehr IoT-Technologie im Sinne von Gesamtsystemen auch vor.


Wird das auch organisatorisch Konsequenzen haben, indem Sie über kurz oder lang eine Abteilung erhalten, die allein für die Produktentwicklung tätig ist?
Erste Diskussionen in diese Richtung wurden bereits geführt. Im Moment aber sind keine organisatorischen Änderungen geplant, denn am Ende des Tages spielt es aktuell noch keine Rolle, ob ein Software-Entwickler Lösungen für ein IoT-Projekt baut oder für eine interne Prozessoptimierung. Je nachdem, wie rasch der Anteil solcher produktzentrierten Projekte zunimmt, werden wie die Situation sicherlich wieder anschauen müssen.

Ich möchte auf das Thema Fachkräfte zu sprechen kommen – ein Thema, das Ihnen am Herzen liegt, schliesslich engagieren Sie sich bei ICT-Berufsbildung Zentralschweiz. Warum ist Ihnen das Thema Berufsbildung ein Anliegen?
Ganz einfach, weil wir auf Fachkräfte angewiesen sind, und wenn wir uns hier nicht engagieren, werden uns irgendwann in der Zukunft die Fachkräfte fehlen. Das gilt für uns als High-Tech-Betrieb, aber auch für den ganzen Standort Schweiz, der ohne Bodenschätze auskommen muss und entsprechend von Skills und Fähigkeiten lebt. Da stehen wir als Unternehmen in der Verantwortung, und deshalb bildet Maxon Lernende in ganz vielen Berufen aus, vom Software-Entwickler in der IT bis zur Kleinkindererzieherin in der eigenen Kinderkrippe.

Welche Bedeutung hat die Berufslehre in Ihren Augen im Kampf gegen den Fachkräftemangel in der IT?
Ich bin der Überzeugung, dass es einen gesunden Mix braucht. In diesem Mix sind die Lernenden genauso wichtig wie die Hochschulabsolventen – man muss auf allen Ebenen ansetzen. Die Berufslehre ist aber sicher ein wichtiger Einstieg in die ICT-Branche.


Wie schwierig ist es, am Hauptsitz in Sachseln abseits von den wirtschaftlichen Zentren der Schweiz Fachkräfte zu finden?
Maxon hat sich im angestammten Markt der Antriebstechnik einen guten Namen geschaffen, was beim Anwerben von Fachkräften hilft, auch wenn wir uns natürlich im Kampf mit Unternehmen aus Zentren wie Luzern, Zug und Zürich befinden. Dieser Kampf und der Mangel an Fachkräften war mitunter ein Grund, warum wir dazumal die Produktion und den Bereich R&D in Teilen internationalisiert haben. Gleichzeitig haben wir in jüngerer Vergangenheit Partnerschaften mit Hochschulen gestartet und betreiben an der EPFL sowie an der Hochschule Luzern ein Innovation Lab, wo Forschungsaufträge vergeben und neue Technologien entwickelt werden. Ein weiteres Innovation Lab befindet sich an der ETH in Zürich, wo wir vor gut zwei Jahren auch eine eigene Firma gegründet haben, deren Schwerpunkt beim Aufbau eines Kompetenzzentrums für Robotik liegt. Mit eine Rolle bei diesen Bestrebungen spielt nebst der Nähe zu den Hochschulen auch die Nähe zu personellen Ressourcen sowie zu anderen Unternehmen.

Haben Sie auch Bereiche der IT vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels internationalisiert?
Ja, wir haben vor einem halben Jahr begonnen, im Bereich Software-Entwicklung Ressourcen offshore in Asien aufzubauen. Der Mangel an Fachkräften war ein Grund dafür, ein zweiter waren auch Kostenüberlegungen. Die Schweiz ist nun mal einer der teuersten Standorte der Welt, und auch wenn wir gewisse Skills zwingend bei uns am Hauptsitz haben wollen, müssen wir auch global denken – und es lässt sich nicht verleugnen, dass wir in Asien hochqualifiziertes Personal zu einem Bruchteil der hiesigen Kosten finden. Entsprechend planen wir auch, diese Offshore-Entwicklung behutsam auszubauen.

Hat die Pandemie Entwicklungen wie diese auch befeuert?
Wir haben durch die Pandemie als Unternehmen mit Sicherheit gelernt, dass Mitarbeiter nicht zwingend physisch vor Ort sein müssen, um ihren Aufgaben genauso effizient nachzukommen. Ohne Corona würden wir wahrscheinlich noch nicht so flexibel mit dem Thema Remote Work umgeben – sei es im Rahmen von Offshore-­Projekten, aber auch von Home Office.


Projekte sind ein gutes Stichwort: Können Sie etwas zu aktuellen oder kürzlich abgeschlossenen IT-Projekten erzählen?
Die Migration von Microsoft Office in die Cloud habe ich bereits angesprochen – dieses Projekt ist gestartet und soll bis Ende des nächsten Jahres in einer ersten Phase abgeschlossen sein. Ein weiteres grosses Projekt ist die komplette Neugestaltung unserer E-Auftritts. Ich spreche dabei nicht von einem Redesign unserer Website und unseres Shops – vielmehr geht es darum, den gesamten Auftritt mit neuen Services anzureichern, eine Vereinfachung herbeizuführen und den Kunden verstärkt zu integrieren. Dazu haben wir Interviews mit unseren Kunden geführt, welche Services sie sich wünschen respektive von uns erwarten. Wir wollen den Kunden nicht nur für die Bestellung abholen, sondern schon viel früher im Prozess, bereits während des Designs seines Produkts oder gar der Ideen­suche. Denn zu dem Zeitpunkt, an dem der Kunde im Shop auftaucht, hat er bereits einen Entscheid gefällt – und landet dann auch nicht zwangsläufig bei uns. Deshalb wollen wir ihn viel früher abholen, früher Teil seiner Prozesse werden. Und dann auch im Nachgang mehr digitale Services bereitstellen.

Gibt es weitere Projekte?
Rund um das Thema Sicherheit sind wir aktuell daran, die Zertifizierung nach ISO 27000 anzustreben, was weiterreichende Konsequenzen für die IT-Organisation haben wird. Mit diesem Schritt sind wir als Industriebetrieb sicherlich noch eher die Ausnahme, aber wir spüren, dass diesbezüglich mehr und mehr Anforderungen seitens der Endkunden – etwa aus dem Bereich Automotive oder Aerospace – gestellt werden. Sicherlich weitertreiben werden wir auch das Thema IoT, wo wir mit Bikedrive Air einen ersten Use Case realisieren konnten.

Gibt es abgesehen von IoT noch weitere eher zukunftsgerichtete Themen, bei denen Sie sich mit konkreten Projekten auseinandersetzen?
Erwähnenswert ist hier der Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI), wo wir rund um Knowledge Management und Cybersecurity erste Services implementiert haben. Ein weiteres potentielles Projekt rund um KI sind wir am prüfen, es geht dabei um die Millionen von Messdaten, die bei uns in der Produktion gesammelt werden. Heute wird nur ein Teil dieser Messwerte aktiv genutzt. Künftig wollen wir maschinell aber alle Daten, die wir erfassen, auswerten, um so Anomalien erkennen und in der Konsequenz die Qualität unserer Produkte steigern respektive die Prozesse optimieren und die Kosten senken zu können.


Wie weit sind Sie in diesem Projekt?
Wir stehen noch ganz am Anfang, aber wir setzen ganz grundsätzlich grosse Hoffnungen in Technologien wie KI, die grosses Potenzial besitzen. Voraussetzung ist aber, dass man die entsprechenden Skills und Fähigkeiten aufbaut und die richtigen Use Cases findet, was oft die grosse Herausforderung ist. Die Plattformen sind da, doch nur wenn man sie nutzt, erkennt man auch ihr Potenzial und findet einen Mehrwert für sich selbst oder den Kunden.

Guido Zumstein

Guido Zumstein ist seit Herbst 2019 Group CIO bei Maxon. Es handelt sich dabei um das zweite Engagement des heute 54-Jährigen bei Maxon. In den Jahren 2002 bis 2010 amtete er bereits als CIO für das Industrieunternehmen mit Hauptsitz in Sachseln. In den Jahren 2010 bis 2019 bekleidete er das Amt als Schweizer Geschäftsführer des schwedischen ERP-Anbieters IFS. Den Weg in die IT fand Zumstein bei Maxon über ein Studium in Wirtschaftsinformatik, später folgte ein MBA in Business Administration an der Hochschule Luzern. Nebenberuflich engagiert sich Guido Zumstein, der verheiratet und Vater von drei Söhnen ist, unter anderem bei ICT-Berufsbildung Zentralschweiz.

Zum Unternehmen

Die Geschichte von Maxon geht auf das Jahr 1961 zurück, als in Sachseln die Firma Inter­electric als Produktionsstätte des deutschen Elektrokonzerns Braun gegründet wurde. Zunächst wurden Scherfolien für Elektrorasierer hergestellt, bald schon begann man im Kanton Obwalden mit der Entwicklung von DC-Motoren, die 1970 unter der Handelsmarke Maxon registriert wurden. Heute stellt Maxon Elektroantriebe für die Automation, Mobility, aber auch für die Medizintechnik, die Luft- und Raumfahrt oder die Robotik her. 2019 wurde bei Maxon eine Matrixorganisation eingeführt. Mit dieser Umstrukturierung will das Unternehmen das weitere Wachstum sowie den Wandel vom Komponenten- zum Systemanbieter unterstreichen, der seinen Kunden Gesamtlösungen bestehend aus Motor, Getriebe, Sensoren, Controllern, Akkus und Software anbietet. Maxon ist heute in mehr als 30 Ländern präsent und zählt weltweit über 3000 Mitarbeitende. Im Jahr 2020 hat das Unternehmen, dem Karl-Walter Braun, Enkel von Braun-Firmengründer Max Braun, als VR-Präsident vorsteht, einen Umsatz von gut 550 Millionen Franken generiert. (mw)


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