Allerdings sind wir ob der Lederverpackung respektive dem ganzen Hüllenkonzept nicht nur begeistert. Stein des Anstosses ist der Ständer, der Teil der Lederummantelung ist. Man kann einen Teil der Rückseite des Ledercovers nämlich ausklappen, welcher den Rechner dann im Tablet-Modus aufrecht auf dem Tisch hält. Das Ganze hat zwei Schwachpunkte: Zum ersten lässt sich der Winkel des Ständers lediglich im Bereich von rund 70 bis 80 Grad verstellen, flacher geht nicht. Und zum anderen kann das Display mit dem Ständer nur horizontal verwendet werden, nicht aber vertikal – der sogenannte Portraitmodus, der beispielsweise im Zusammenspiel mit Excel durchaus praktisch sein kann, geht nicht. Ebenfalls gestört hat uns, dass man den Ledercoverständer zwar nur an der rechten unteren Seite des Geräts wegklappen kann, dass sich aber die Lederabdeckung an allen Ecken leicht anheben lässt – was dem Schiebemechanismus geschuldet ist. So ist es uns mehrmals passiert, dass wir an der falschen Ecke versucht haben, den Ständer auszuklappen. Kaputtgegangen ist dabei zum Glück aber nichts.
Wenn wir gerade bei Schwächen sind: Bezüglich Anschlüssen sieht es beim X1 Fold ebenfalls eher trist aus. Mehr als zwei USB-Type-C-Ports, wovon einer für das Netzteil gebraucht wird, sucht man vergebens. Vollends unverständlich: Verwendet man den Rechner im aufgeklappten Modus, befindet sich einer der Ports an der Unterseite des Displays, kann also nicht benutzt werden, und wenn am anderen Port das Netzteil hängt, ist man quasi ohne Anschluss unterwegs. In dem Falle muss man definitiv auf den optional verfügbaren USB-C-Portreplikator oder das ebenfalls optionale USB-C-Dock zurückgreifen.
Unlogisch ist für uns ausserdem die Anordnung der Lautsprecher. Lenovo spricht im Datenblatt zwar von einem Dolby-Audio-Speaker-System, doch sind die beiden Lautsprecher an derselben Ecke (im aufgeklappten Gebrauch oben links) verbaut, so dass noch nicht einmal ein Stereoeffekt wahrgenommen werden kann.
Licht und Schatten schliesslich finden sich auch bei der Tastatur. Lenovo bietet für das X1 Fold eine passgenaue Bluetooth-Tastatur (Lenovo Fold Mini Keyboard) inklusive Trackpad an. Diese kann magnetisch auf den unteren Teil des Display gepappt und auch dort belassen werden, wenn das Gerät zusammengefaltet wird. Dabei wird es gleichzeitig geladen, was sehr praktisch ist – optional findet sich zum Laden auch ein Micro-USB-Port. Die Tastengrösse und -abstände entsprechen nicht ganz dem Standardlayout, die Tasten sind zum Beispiel rund 1 Millimeter schmaler als auf unserer MX-Keys-Tastatur von Logitech und liegen zirka einen halben Millimeter enger zusammen. Von der Aussenseite der Taste A bis zur Aussenseite der Taste L misst das Mini-Keyboard so zirka 15,9 Zentimeter, das grosse Logitech-Keyboard 16,8 Millimeter. Für kurze Eingaben mag dies kaum ins Gewicht fallen, wer aber längere Texte im Zehnfingersystem auf dem Fold Mini Keyboard schreiben will, dürfte je nachdem mit den geringeren Abmessungen zu kämpfen haben. Angenehm ist der Druckpunkt der Tasten, gleiches gilt auch für das Trackpad, welches mit je einem deutlichen Druckpunkt in zwei Ecken kommt. Eine wichtige Ergänzung zum Thema Keyboard: Aktuell wird das X1 Fold in der Schweiz mit einer Tastatur im US-Layout ausgeliefert – ist für Herr und Frau Schweizer also faktisch unbrauchbar. Lenovo verspricht aber, daran zu arbeiten, eine Schweizer Tastatur mitliefern zu können.