WEF: IT-Gigantismus in Davos

WEF: IT-Gigantismus in Davos

Artikel erschienen in IT Magazine 2003/02

Grosser Aufwand - viel Erfolg?

Aufgebaut wurde die gesamte Infrastruktur von rund 100 Spezialisten: "Für die Basisservices nutzen wir die Kompetenz von kleinen Zulieferern und dem HP-Eventmanagement-Team, von dem auch die Hardware zur Verfügung gestellt wird. Für grössere Projekte wie beispielsweise den "Davos Companion", das Kiosk- und Messagingsystem, das Smart-Card-System oder das Cyber Network Centre setzen wir dagegen auf strategische Partnerschaften mit grossen Unternehmen, die sich auf diese Weise über ihre Mitgliedschaft im WEF hinaus einbringen", erklärt Godbersen.



Ein grosser Aufwand, selbst für eine sechstägige Veranstaltung mit 2000 anspruchsvollen Teilnehmern. Werden die zahlreichen Dienstleistungen von diesen überhaupt geschätzt und genutzt? Godbersen: "Wir haben in den letzten beiden Jahren festgestellt, dass rund ein Drittel der neuen Teilnehmer auf die zur Verfügung gestellte Technologie sofort anspringt und sie sehr intensiv nutzt, während ein weiteres Drittel die Angebote gelegentlich nutzt und das letzte Drittel eher Personen-gestützte Services oder Technologie-Projekte vom Vorjahr nutzt. Das könnte darauf zurückzuführen sein, dass die Teilnehmerschaft des Annual Meetings sich aus Menschen zusammensetzt, die es sich gewohnt sind, persönliche Assistenten zu haben, und es deshalb aus ihrem professionellen Umfeld vielleicht gar nicht kennen, sich irgendwo einzuloggen oder eine E-Mail selber schreiben zu müssen." Die Akzeptanz und Nutzung der Technologien steige allerdings mit jedem Jahr, in dem sie weiter zur Verfügung stehen, merkt Godbersen an, "und nicht zuletzt stellt das WEF auch 50 "IT-Guides" zur Verfügung, die denjenigen Teilnehmern zur Seite stehen, die
sich noch nicht auskennen oder Berührungsängste haben. Ausserdem haben wir natürlich die Applikationen so benutzerfreundlich wie nur möglich gemacht."




Wettlauf gegen Hacker

Zu den Kosten für die Bereitstellung all dieser Services will Godbersen keine Stellung nehmen; klar ist aber, dass ein nicht geringer Anteil von den diversen Partnern getragen wird. Immerhin lässt sich der Director Knowledge Management entlocken, dass ein guter Teil des IT-Budgets für die Sicherheit verwendet wird: "Wir haben hohe Investitionen getätigt in das Smart-Card-System und in weitere Sicherheits-Hardware, daneben auch in Dienstleistungen, um etwa die vorhandene Infrastruktur zu testen und Überwachungs-Dienste bereitzustellen. Sicherheit hat für uns einen sehr hohen Stellenwert, wir sind uns da unserer Verantwortung gegenüber den Teilnehmern durchaus bewusst." Entsprechend schätzte denn Godbersen im Vorfeld der Veranstaltung das Risiko als gering ein, dass ein Hack-Versuch wie vor zwei Jahren von Erfolg gekrönt wird: "Wir sind gut gerüstet. Zwar haben wir grossen Respekt vor der intellektuellen Kreativität, die da draussen ist und Wege sucht, bei uns hereinzukommen, aber ich bin überzeugt, dass wir in dem Wettlauf, wer eventuell neu auftretende Schwachstellen findet, ganz vorne mitlaufen." Aus den Erfahrungen von 2001 wurden sowohl in technischer als auch in organisatorischer Hinsicht Konsequenzen gezogen und Prozesse angepasst. Vor dem Annual Meeting ist eine ganze Anzahl von Massnahmen vorgesehen, um gegen mögliche Angriffe vorzugehen, aber letztlich, so Godbersen, "muss man trotz guter Planung ein kompetentes Team haben, um dann auch auf das Unvorhergesehene in kürzester Zeit reagieren zu können."




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Anti-Spam-Frage Wieviele Fliegen erledigte das tapfere Schneiderlein auf einen Streich?
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