Instant 3D mit Director Shockwave Studio 8.5
3D interaktiv ohne Programmierung
Es ist ausserordentlich einfach, ein bestehendes 3D-Modell in Director zu importieren und elementare Interaktivität hinzuzufügen. Die gesamte Szene wird einfach als Castmember ins Director-Movie importiert und auf der Bühne plaziert; die in der Szene enthaltenen Objekte lassen sich einzeln mit "Actions" und "Triggers" ergänzen, die man per Drag&Drop aus der Script-Library entnimmt - am Arbeitsverfahren, das jedem Director-User geläufig sein dürfte, ändert die dritte Dimension nichts.
Ein Beispiel: Damit ein Objekt mit der Maus gedreht werden kann, muss zunächst die Action "Drag Model to Rotate" und danach der Trigger "Mouse Left" auf das Modell gezogen werden. Das zu drehende Objekt wird entweder zu Beginn über ein Popup-Menü in einer Dialogbox oder später im Property Inspector ausgewählt; die Zuordnung der Trigger-Events zu bestimmten Objekten erfolgt über sogenannte "Groups" - es können ja innerhalb eines Movie mehrere "Drag to Rotate"-Actions vorkommen.
Das Programm generiert aus diesen bequem zu erfassenden Grundangaben vollautomatisch das passende Lingo-Script. Wer will, kann aber auch alles selbst programmieren: Director 8.5 enthält über 300 neue 3D-orientierte Lingo-Befehle. Wer keine exotische Funktionalität benötigt, ist jedoch mit den eingebauten Funktionen bestens bedient. Director stellt alle elementaren 3D-Manipulationen bis hin zum Erzeugen neuer Kugeln, Quader und Partikelsysteme als vorbereitete Actions zur Verfügung.
Raffinierte Rendering-Engine
Das Kernstück von Shockwave 3D stammt aus den Architecture Labs von Intel. Die im neuen Shockwave-Player integrierte Rendering-Engine skaliert die Darstellung auf die jeweiligen Gegebenheiten; 3D-Content läuft sowohl auf den neuesten Pentium-4-Systemen als auch auf etwas bejahrteren PCs. Mit Techniken wie Multi-Resolution-Mesh (ein hochauflösendes Modell wird zur Laufzeit der Systemleistung entsprechend mehr oder weniger genau dargestellt), Subdivision Surfaces (aus einem einfachen Modell, das in kleinen Dateien übermittelt werden kann, wird zur Laufzeit ein detaillierteres generiert) und Bones Animation (statt immer wieder die gesamten Modelldaten, werden in einer Animation nur wenige Datenpunkte und die zugehörigen Bewegungen übermittelt) wird die 3D-Darstellung hinsichtlich zu übermittelnder Datenmenge und Leistung des Zielsystems optimiert. Dabei werden auch hardwarebeschleunigte Grafikkarten berücksichtigt, die OpenGL oder DirectX unterstützen.
Für realistische Games und Produktsimulationen bietet Shockwave integrierte Partikelsysteme, mit denen sich Rauch, Staub, Dampf, Feuer und ähnliche Umweltbedingungen darstellen lassen. Support für Collision Detection bis zur Ebene einzelner Polygone kann von Drittherstellern für umfassende physikalische Simulationen genutzt werden, die man als Xtra-Module dem Funktionsumfang von Director hinzufügt. Wer es jedoch zugunsten schnellerer Ladezeiten oder aus stilistischen Gründen weniger realitätsnah möchte, wird an der "Toon Rendering"-Option viel Freude haben, mit der sich die Szenen in der Art gezeichneter Comics darstellen lassen.