Kolumne: Fünf Social Skills für Ihr IT-Recruiting

Bei der Rekrutierung von IT-Fachkräften gilt es, auch Soft Skills zu berücksichtigen, rät Christian Schmitz von Robert Half.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2024/03

     

Hard Skills sind für IT-Experten die wichtige Basis. Wer allerdings Karriere machen will, muss auch die richtigen Soft Skills mitbringen. Wenn Unternehmen Mitarbeiter mit Potenzial oder Führungskräfte suchen, sollten Personalentscheider schon zu Beginn des Recruiting-Prozesses auch auf diese achten – denn Social Skills sind Future Skills. ITler müssen künftig ihre Fachbereichskollegen und deren Geschäftsbereiche gewinnbringend und nutzerfreundlich in die IT-Strategie und deren Entwicklung mit einbeziehen. Hier fünf Tipps.

1. Gefühl als Horizonterweiterung
Wut, Euphorie, Sorgen – alles Gefühle, die uns auch im Arbeitsleben begegnen. ITler sollten nach Möglichkeit empathisch sein. Der IT-Experte ist im besten aller Sinne ein vertrauensvoller Berater und belastbarer Problemlöser. Die IT muss in der Lage sein, die Herausforderungen der Fachbereiche zu sehen und Lösungsansätze zu bieten. Sei es beispielsweise in Hinblick auf die gesamte IT-Infrastruktur oder das CRM im Unternehmen. Prüfen Sie diese Kompetenz schon im Bewerbungsgespräch.


2. Sprache, die verbindet
IT-Anwendungen müssen heute zumindest in ihrer Wirkweise verständlich sein. Das bedeutet, dass vor allem Fachkollegen aus anderen Abteilungen Prozesse und Abläufe verstehen müssen, auch wenn sie selbst keinen IT-Hintergrund haben. Hier ist die IT-Abteilung in der Bringschuld, genau das verständlich zu machen. Im Gegenzug müssen die Fachbereiche ihre Bedürfnisse genau skizzieren können. Klare und verständliche Sprache ist ein unerlässlicher Soft Skill in der Arbeitswelt 4.0.
3. Im Wir agieren
Coden und Reviewen ist Teamarbeit. Die IT-Infrastruktur am Laufen zu halten ist, genau: Teamarbeit. Generell gilt: Fortschritt und Entwicklung ist selten eine Einzelleistung. Gleichzeitig arbeiten viele IT-Profis aber auch regelmässig hochkonzentriert in der Umsetzung allein. Erfolgreich werden Projekte dann, wenn die IT-Experten beides können. Im Prinzip heisst die Gleichung sodann: Ideale IT-Ergebnisse = fachliche Einzelleistung + verständliche Übersetzung + interdisziplinäre Umsetzung.

4. Ein Leben lang lernen
IT-Themen entwickeln sich seit jeher rasend schnell. Das heißt: Ähnlich wie in der Industriellen Revolution müssen viele Menschen (heute sind es vornehmlich IT-Experten) in kurzer Zeit Neues lernen und anwenden. Denn nur wenn Organisationen technologisch immer auf dem neuesten Stand sind, bleiben sie wettbewerbsfähig.


5. Das grosse Ganze im Blick haben
IT-Leader müssen verstärkt wie Unternehmer handeln. Braucht die IT zum Beispiel Budget für eine KI-Anwendung, sollte die Abteilung nicht einfach darum bitten, sondern vorausschauend Use Cases sammeln, die dem Management den Bedarf vermitteln. Erfolgreiche IT-ler haben die Unternehmensstrategie immer im Hinterkopf, erkennen Zusammenhänge und stellen die Weichen für unternehmerische Entscheidungen.

Die erfolgreiche Suche nach IT-Experten beginnt mit dem Wording Ihrer Stellenanzeige. Verzichten Sie auf Allgemeinplätze, wirksamer sind klare Formulierungen. Wenn Sie einen Prompt-Engineer suchen, schreiben Sie den Tech Stack dazu, der vom gesuchten Experten bedient werden soll. Womöglich muss er sich in Python, R oder SQL auskennen, aber sich auch der linguistischen Herausforderungen bewusst sein. Machen Sie sich klar, welche Eigenschaften Sie suchen – schreiben Sie genau das in die Stellenanzeige!

Christian Schmitz

Christian Schmitz ist Head of Technology Germany bei Robert Half. Der Tech-Experte berät seit Jahren branchenübergreifend Unternehmen zu allen Aspekten der IT und ihrer Digitalisierungsprogramme mit Schwerpunkt Consulting und Personalgewinnung, darunter Weltmarktführer und DAX40-Unternehmen.


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