Hyperautomation oder das Ende der repetitiven Arbeit

Hyperautomation oder das Ende der repetitiven Arbeit

6. Mai 2023 - Pragmatisch und effektiv repetitive Aufgaben in Firmen automatisieren und Zeit für hochwertigere Arbeit zurückgewinnen. Das verspricht die Hyperautomation. Doch was steckt hinter dem Schlagwort?
Artikel erschienen in IT Magazine 2023/05
Hyperautomation oder das kontinuierliche Automatisieren von repetitiver Arbeit ist durch neue Ansätze wie RPA (Robotic Process Automation) und iPaaS-Lösungen (Integration Platform as a Service) inzwischen für jedes Unternehmen greifbar geworden. Dies ist auch dringend notwendig, da man immer weniger gewillt ist, für die firmenweite Automatisierung einzig auf den Einsatz von teuren und proprietären, von der IT bereitgestellten Workflow- und Middleware-Systemen sowie Scripting-Werkzeugen zu setzen. Zurecht fragen sich Entscheidungsträger, ob solch komplexe und teure Projekte, ausser vielleicht für die Automatisierung von Kernprozessen, noch zeitgemäss sind.

Gerade RPA, aber auch iPaaS-Lösungen haben den grossen Vorteil, dass sie innert weniger Wochen eingeführt sind, eine firmenweite Automatisierung ermöglichen, rasch Wirkung erzielen sowie der Return on Investment (ROI) haargenau berechnet werden kann. Ferner setzen sowohl RPA als auch iPaaS auf einen Low-Code/No-Code-Ansatz. Die Idee hinter diesem Konzept: Eine umfassende Automatisierung, die auch durch Fachspezialisten ohne Kenntnisse in der Software-Entwicklung umgesetzt werden kann. Hyperautomation soll firmenweit und auch von den Fachabteilungen vorangetrieben werden.

Roboter – die zukünftigen Digital Worker im Unternehmen

Schauen wir uns die Robotic Process Automation einmal genauer an. Mit RPA kann ein Unternehmen nahezu alle repetitiven und regelbasierten Arbeiten automatisieren. Dabei übernehmen Software-Roboter (Bots), die auf einem Windows-Desktop installiert werden, die Steuerung von Maus und Tastatur – natürlich virtuell. Die Bots arbeiten ebenso wie menschliche Nutzer in Geschäftsapplikationen wie SAP, Dynamics FO, AS-400, auf Websites oder irgendeinem anderen System.

Da die Bots die Arbeit des Menschen an einem Windows-Desktop genau imitieren, sind die automatisierten Geschäftsapplikationen gar nicht in der Lage zu erkennen, dass nun Roboter und nicht mehr Menschen die Arbeit ausführen, oder dass nun Bots die Nutzer sind. Aufgrund dieser Tatsache benötigt die Automatisierung mit RPA keine Anpassungen an den zu automatisierenden Systemen und Applikationen, was die Abhängigkeit von der IT-Abteilung minimiert und natürlich keine entsprechenden Kosten verursacht. Zudem arbeiten Bots schnell und fehlerfrei rund um die Uhr.

Moderne RPA-Plattformen von Herstellern wie Uipath, Automation Anywhere oder Microsoft Power Automate, die im Forrester Wave RPA Report aktuell führend sind (mehr dazu ab Seite 30), finden sich in den Geschäftsapplikationen (zum Beispiel in Applikations-Fenstern, Masken-Feldern oder Schaltflächen) mittels generierter Selektoren zurecht. Diese Selektoren beschreiben und strukturieren die Inhalte des Bildschirms für die Bots. Werden Selektoren von den RPA-Plattformen nicht erkannt, zum Beispiel in einem Teilschritt eines Prozesses, wird eine durch künstliche Intelligenz (KI) getriebene Bilderkennung (Computer Vision) eingesetzt. Mit Computer Vision können Software-Roboter den Bildschirm als Bild wahrnehmen, auswerten und mit diesen Informationen die Geschäftsapplikationen steuern. Bots, die mit generierten Selektoren arbeiten, weisen heute jedoch noch eine höhere Stabilität auf und sind auch kosteneffizienter in der Umsetzung.

Alle führenden Hersteller bieten zudem eine Komponente für das Roboter-Management an, welche die Verwaltung und Steuerung sowie das Monitoring von mehreren hundert Robotern erlaubt. Diese Roboter-Management-Komponenten der RPA-­Plattformen können On-Premises oder in der Cloud bereitgestellt werden.
 
Seite 1 von 5

Neuen Kommentar erfassen

Anti-Spam-Frage Wie hiess im Märchen die Schwester von Hänsel?
Antwort
Name
E-Mail
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER