Start-up Perspective Food: Künstliche Intelligenz gegen ­Food Waste
Start-up Perspective Food: Künstliche Intelligenz gegen ­Food Waste

Start-up Perspective Food: Künstliche Intelligenz gegen ­Food Waste

(Quelle: Perspective Food)
4. März 2023 - Weniger Food Waste, stärkere Margen und bessere Qualität dank Daten und KI: Perspective Food bringt Machine Learning in die Gastro-Planung.
Artikel erschienen in IT Magazine 2023/03
In einigen Wirtschaftszweigen sind digitale Innovationen und deren Akzeptanz noch recht überschaubar. Wie Torsten Petersen, Geschäftsführer des Start-ups Perspective Food, klarstellt, ist die Food-Branche eine davon. «Man kann sich heute einen Tisch übers Internet reservieren. Ob das nun digitale Transformation ist, darüber lässt es sich trefflich streiten», wie er zu Beginn schmunzelnd bemerkt und anfügt: «Speziell die Themen künstliche Intelligenz und Machine Learning sind im Food-Bereich respektive in der Gastronomie Neuland.» Natürlich hatte die Pandemie auch in der Gastro unerwartete Digitalisierungssprünge zur Folge (z.B. im Bereich ­Essenslieferungen), aber wirklich angekommen ist die Digitalisierungswelle bis heute nicht, so Petersen.

Hier setzt Perspective Food an: Die Verpflegungsbranche soll sich KI und Machine Learning zu Nutze machen können. «Wir wollen der Gastronomie datenbasiert Prognosen, Planung und Strukturen bieten», so der Geschäftsführer. Das erklärte Ziel und Kundenversprechen: Höhere Einnahmen und weniger Food Waste bei gleichbleibender oder gar gesteigerter Qualität. Und das alles als zeitgemässe SaaS-Lösung.

Menüs für die Tonne

Torsten Petersen hat seinen Hintergrund im Bankenwesen und investierte in der Vergangenheit bereits in ein Unternehmen, das sich mit Warenwirtschafts-Software für die Gemeinschaftsverpflegung beschäftigte – also mit der Essensversorgung in Schulen, Unternehmen, Spitälern oder Altersheimen. Petersen: «Der damalige Geschäftsführer Hans-Dieter Raebel und ich dachten uns, dass es möglich sein muss, mit künstlicher Intelligenz Prognosen zu machen, die das Konsumverhalten der Gäste genau voraussagen.»

So suchten die beiden die Zusammenarbeit mit einer Bildungseinrichtung, die im Bereich KI forscht, und wurden an der St. Galler Hochschule HSG fündig. Damit stiessen der damalige dortige Direktor Markus Brönnimann und der Informatikprofessor Ivo Blohm zum Team der Gründer. Als Fünfter kam schliesslich noch Petersens Sohn, Jan Thore Petersen, hinzu, der seinen Hintergrund im Private-Equity-Geschäft hat. Mit diesem Kompetenz-Cocktail aus den Bereichen Warenwirtschafts-Software, KI, Strategie, ­Banking und aktuellem Schweizer Private­­Equity-Business wurde Ende 2017 Perspective Food in Form einer GmbH gegründet.

Die erste Überlegung war es, datengesteuerte KI-Unterstützung für traditionelle Restaurants und Restaurant-Ketten anzubieten. Die Umsetzung wäre hier laut Petersen zwar recht einfach gewesen, «aber wir haben auch gemerkt: Die Einsparungen rechtfertigen den Aufwand nicht. Wir mussten es also da versuchen, wo die Margen dünn sind, wo hohe Menü­-­Umsätze stattfinden, wo der meiste Food Waste anfällt und wo man durch präzise Prognosen Geld sparen kann.» Und dieser Use Case fand sich dort, wo man bereits Erfahrung und Kontakte hatten: in der Gemeinschaftsverpflegung. Petersen rechnet vor: «In grossen Uni-Mensen wurden vor Corona mehr als 4000 Menüs pro Tag serviert. Bei nur 5 Prozent Food Waste werden damit täglich 200 Menüs weggeworfen. Das geht richtig ins Geld.»
 
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