IBM stellt die Entwicklung von Gesichtserkennungssoftware ein, wie CEO Arvind Krishna verlauten lässt. Als Grund gibt Krishna die Gefahr solcher Software an, rassistische und geschlechtsspezifische Vorurteile zu bedienen, wie "CNBC"
berichtet. Ausgelöst wurde der Schritt durch die aktuellen Unruhen in den USA und deren Ursprung – dem Tod des US-Afroamerikaners George Floyd durch rassistisch motivierte Polizeigewalt.
Big Blue steigt damit vollständig aus dem Geschäft mit der Gesichtserkennung aus. Im gleichen Zug wandte sich Krishna in einem Brief an den US-Kongress. Dort heisst es: "IBM lehnt die Nutzung jeglicher Technologie, einschliesslich der von anderen Anbietern angebotenen Gesichtserkennungstechnologie, zur Massenüberwachung, zur Erstellung von Rassenprofilen, zur Verletzung grundlegender Menschenrechte und -freiheiten oder zu Zwecken, die nicht mit unseren Werten und Grundsätzen des Vertrauens und der Transparenz in Einklang stehen, entschieden ab und wird diese nicht dulden."
Wirtschaftlich relevant scheint die Entscheidung für
IBM aber nicht zu sein: Insidern zufolge generierte das Unternehmen mit seinen Anstrengungen bezüglich Gesichtserkennungs-Software bisher keine massgeblichen Umsätze.
Im März 2019 machte IBM noch Negativschlagzeilen im Bereich Gesichtserkennung, weil man unerlaubt Flickr-Bilder zum Training der KI eingesetzt hatte ("Swiss IT Magazine"
berichtete).
(win)