Phonest: Zwangsarbeit statt High-End-Phone
Quelle: Phonest

Phonest: Zwangsarbeit statt High-End-Phone

Erwartet hatte man ein transparentes High-End-Smartphone. Tatsächlich aber ist Phonest eine Kampagne, die über Kinder- und Zwangsarbeit in der Smartphone-Produktion aufmerksam macht.
15. August 2016

     

In Pressemitteilungen und auf der Webseite von Phonest klang es eindeutig: Das deutsche Start-up schien ein transparentes Smartphone herzustellen – mit bis zu 256 GB, 5-Zoll-AMOLED-Display und 4 GB RAM. Pünktlich zum Vorverkaufsstart aber ist das Geheimnis um Phonest gelüftet: Kein echtes Smartphone steckt dahinter, sondern die Kampagne eines Wissenschaftlers, der auf Missstände in der Smartphone-Produktion aufmerksam machen will.

"Unsere Lieferkette: 100 Prozent transparent", heisst es auf der Webseite. So lesen sich die Beschreibungen der Produktionsschritte folgendermassen: "12h-Schichten untertage und die Kontrolle durch Milizen gewährleisten dir das optimale Preis-Leistungs-Verhältnis." Und weiter: "Egal ob Sudan, Burkina Faso oder Peru: Kinder- und Zwangsarbeiter gewinnen mithilfe von Quecksilber das Gold aus dem Gestein." Schliesslich dann: "Unser Smartphone wird in China produziert. Praktischerweise sind ein Teil der Arbeitskräfte angehende Akademiker. Sie dürfen hier ihr Zwangspraktikum ableisten." Die Produktionswege elektronischer Geräte seien nur schwer zu kontrollieren und Sklaverei, Kinder- und Zwangsarbeit sowie unwürdige Arbeitsbedingungen gang und gäbe, will die Kampagne aufzeigen.


Gegenüber "Heise.de" sagt der Initiant Jonathan Schöps, der die Aktion im Rahmen seiner Masterarbeit ins Leben rief, dass er mit Phonest die Begierde nach einem schon-wieder-neuen-High-End-Smartphone ins Leben wecken wollte, um die geeignete Zielgruppe zu erreichen. Das sei ihm gelungen.
Gegenüber "Heise.de" sagt der Initiant Jonathan Schöps, der die Aktion im Rahmen seiner Masterarbeit ins Leben rief, dass er mit Phonest die Begierde nach einem schon-wieder-neuen-High-End-Smartphone ins Leben wecken wollte, um die geeignete Zielgruppe zu erreichen. Das sei ihm gelungen. (aks)


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