AR.Drone 2.0 - Als Pilot stets im Bild


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2012/10

     

Für 349 Franken (Digitec) lässt Parrot mit seinem Quadrokopter AR.Drone 2.0 Bubenträume wahr werden. Die Drohne lässt sich mit einem Smartphone beziehungsweise Tablet steuern und verfügt nebst den vier antreibenden Propellern über zwei eingebaute Kameras, deren Aufnahmen in Echtzeit auf dem Display der Fernsteuerung angezeigt werden. Die Inbetriebnahme ist kinderleicht zu bewerkstelligen: Basis-App herunterladen und den Akku ungefähr 90 Minuten aufladen lassen – los geht’s. Ein Knopfdruck und schon hebt der Quadrokopter vom Boden ab.

Navigationsreichtum

Die Steuerung der Drohne mittels Smartphone oder Tablet wird über eine Wifi-Verbindung (50 Meter Reichweite) realisiert. Dabei überlässt der Hersteller dem Piloten die Entscheidung, ob er sein Spielzeug lieber per virtuellem Joystick oder durch Neigen des Smartphones lenken möchte. Aber aufgepasst! Die Variante mit dem Neigen des Steuergerätes will geübt sein – da der Quadrokopter teils etwas träge auf die Kippbewegungen reagiert, tendiert man bei den ersten Versuchen nämlich dazu, den Bildschirm etwas zu stark auszurichten, was zu einem Ausreissen der Drohne führt.

Zusätzlich werden dem Piloten zwei verschiedene Flugmodi geboten – der absolute und der relative. Im relativen Flugmodus wird die Drohne als Bezugspunkt gewählt. Der Quadrokopter fliegt demzufolge, unabhängig von seiner Ausrichtung, beim Nach-vorne-kippen des Steuergeräts immer geradeaus. Schaut die Drohne also in Richtung Pilot, fliegt sie direkt auf ihn zu, neigt dieser den Bildschirm nach vorne. Wer Schwierigkeiten hat, so umzudenken, sollte den absoluten Flugmodus wählen – hierbei wird der Pilot als Bezugspunkt erkannt und die Flugrichtung der Drohne passt sich dessen Sichtweise an. Hat man die Steuerung einmal erlickt, verwandelt sich die AR.Drone 2.0 in einen waschechten Flugakrobaten, mit dem sich Überschläge und Rollen vollführen lassen.

Eingeschränkte Aufnahmen

Ein weiteres Gimmick des Quadrokopters stellen die beiden eingebauten Kameras dar, welche, wie erwähnt, während des Flugs aufgenommene Bilder in Echtzeit aufs Smartphone übertragen, wo diese anschliessend auch gespeichert werden können. Alternativ hat man die Möglichkeit, die Bilder auf einem direkt an die Drohne anschliessbaren USB-Stick abzuspeichern. Allerdings: Die Qualität der Frontkamera-Bilder (1280x720 Pixel) überzeugt nicht, und die Bilder der Bodenkamera (320x240 Pixel) sind gar weitgehend unbrauchbar.

Gut zu wissen

Abschliessend ist zu erwähnen, dass das Flugvergnügen mit voll geladenem Akku bedauerlicherweise nur zwischen acht bis zehn Minuten dauert. Immerhin: Für 39 Franken hat man die Möglichkeit, einen zusätzlichen Akku mit längerer Laufzeit zu erwerben. Des weiteren sollte bei der Landung, die wie der Start auf Knopfdruck ausgelöst wird, darauf geachtet werden, dass man sie nicht aus all zu hohen Verhältnissen einleitet, weil dies zu einem schmerzlichen Absturz führen könnte.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Drohne dank der einfachen Handhabung, des tollen Flugerlebnisses und des «Wow»-Faktors zwar überzeugt, die Qualität der Kameras und die Akkulaufzeit aber noch ausbaufähig sind. (af)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Wie hiess im Märchen die Schwester von Hänsel?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER