Keine Frage des Geldes, sondern der Qualifikation


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2011/03

     

«Qualitativ hoch stehende Software ist nicht primär eine Frage des Geldes, sondern eine der vorhandenen Kompetenzen der Applikationsentwickler/-innen, die diese erstellen. Es liegen Welten zwischen begnadeten und nur durchschnittlichen Softwareentwicklern. Es gilt, mit guter Grundbildung und anschliessender höherer Berufsbildung dafür zu sorgen, dass wir für die Zukunft unseres Berufsfeldes genügend begnadete Fachleute heranziehen.» An dieser Aussage eines visionären CIOs kann man wohl kaum etwas aussetzen.
Genau diese begnadeten und gut ausgebildeten Fachleute suchen die Betriebe, wie aus der qualitativen Bedarfsanalyse entnommen werden oder auch selber auf jeder Website festgestellt werden kann. Das ist im Vergleich zur Vergangenheit eine völlig andere Grundhaltung, die auch eine Veränderung in der Ausbildungsbeschickung verlangt. Waren früher vor allem Produktekurse im Focus der Informatiker/-innen, ist heute die höhere Bildung gefragt. Aber nur 25 Prozent der Grundbildungsabsolvent/-innen geben an, eine solche zu planen. Den Bedürfnissen nach müssten 60 bis 70 Prozent das tun!

Um die Anforderungen an die Qualifikation der Nachwuchsleute zu erfüllen und einen Beitrag für eine hoch stehende Informatik zu erbringen, hat ICT-Berufsbildung Schweiz unter Hochdruck vier neue Berufsprüfungen entwickelt. Bereits in diesem Herbst gibt es dafür Vorbereitungskurse, um die Prüfung dann im 2013 abzulegen. Es sind dies Applikationsentwicklung, System- und Netzwerktechnik, Wirtschaftsinformatik und Mediamatik.
Erwarben die Informatiker/-innen mit der Grundbildung mit eidg. Fähigkeitszeugnis die Grundlagen des Berufes (das „kleine Einmaleins“), so erwerben sie mit diesen Lehrgängen das Rüstzeug für komplexe Aufgaben oder Führungsaufgaben, das „grosse Einmaleins“ des Berufes. Ein wichtiger Schritt, um zu den geforderten begnadeten Leuten zu gehören. Ich empfehle allen Vorgesetzten, dafür zu sorgen – dem eigenen Berufsfeld und vor allem der eigenen Firma zuliebe. Es braucht heute Massnahmen, um morgen am Markt bestehen zu können – auch als Chef.


Alfred Breu, Fachgruppe Lehr- und Praktikumsbetriebe


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