Suisa und Co. wehren sich gegen MP3-Petition
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Suisa und Co. wehren sich gegen MP3-Petition

Die Petition der Piratenpartei und der Jungfreisinnigen gegen die Suisa-Abgaben auf Leerdatenträger stösst den Schweizer Urheberrechtsgesellschaften sauer auf. Die Zahlen der Petition seien falsch.
11. Januar 2011

     

Am Montag haben die Piratenpartei und die Jungfreisinnigen Schweiz eine Petition gegen die Suisa-Abgaben auf Leerdatenträger gestartet (Swiss IT Reseller berichtete). Nun melden sich die schweizerischen Urheberrechtsgesellschaften zu Wort. Sie verurteilen die Pläne der Jungfreisinnigen und der Piratenpartei in einer Mitteilung. Mit der Abschaffung der Vergütungen auf iPods und andere digitale Speichermedien würde den schweizerischen Kunstschaffenden ein wichtiger Teil ihrer Lebensgrundlage entzogen, heisst es darin. Die Vergütung werde seit 1992 pauschal auf Speichermedien wie leeren DVDs, CDs, Audioplayer und Harddisk-Rekorder erhoben, die zum Kopieren von urheberrechtlich geschützten Werken gebraucht werden. Zu bezahlen haben die Vergütung Importeure und Hersteller, die "grosse Gewinne mit solchen Geräten erzielen". Im Gegenzug erlaube das Schweizer Urheberrechtsgesetz das Kopieren für private Zwecke. Die Höhe der Vergütung werde regelmässig zwischen den Verwertungsgesellschaften und den Nutzerverbänden wie dem SWICO festgelegt.
Ausserdem stört man sich bei den Urheberrechtsgesellschaften daran, dass die Petition mit "massiv verfälschten Zahlen und Angaben" untermauert werde. Laut den Urheberrechtsgesellschaften sind nämlich die Vergütungen auf iPods nicht gestiegen, sondern in den letzten Jahren um bis zu 75 Prozent gesunken. Bei der Berechnung der Tarife werde nicht nur der Speicherplatz, sondern auch der Kaufpreis der Geräte und der Ursprung der gespeicherten Daten berücksichtigt. Bezahlt werden müsse nur für Inhalte, die nicht aus einem lizenzierten Online-Shop stammten. (abr)


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Kommentare
Eine Frechheit mich von Anfang jeden Konsumenten als Pirat zu stempeln und unlautere Gebühren abzukassieren.. und der Gipfel ist, dass diese dann noch untransparent verteilt werden! Weg mit diesen unfairen Gebühren, weg mit dieser Suisa-Bürokratie! Es kursieren zudem Gerüchte, dass die grossen Z.B. DJ Bobo damit noch mehr abkassieren und die kleinen mit ein paar hundert Franken abgegolten werden, von wegen die Kleinen brauchens zum Überleben... "that have, shall be given"-Prinzipien gehören in einer echten Demokratie abgeschafft! Ansonsten belehre man mich eines besseren und zeige mir wer denn wieviel kassiert.
Sonntag, 16. Januar 2011, Reto

Es sind nicht die Importeure und Hersteller, die die Vergütung bezahlen, sondern letztlich schlicht und einfach die Konsumenten und Unternehmen. Aber was kümmert die SUISA schon wirtschaftliche Vorgänge.
Mittwoch, 12. Januar 2011, Marc Bourgeois

Auf meinen Memory Sticks, Harddisks, CDs und DVDs werden nur geschäftliche oder private Informationen gespeichert. Wenn ich in seltenen Fällen Musik herunterlade, dann über iTunes. Ich bin weder der Suisa noch den Künstlern etwas schuldig. Mit dieser staatlich unterstützten Piraterie wird mir ein Teil meiner Lebensgrundlage entzogen.
Mittwoch, 12. Januar 2011, Ben

Man könnte meinen alle Künstler würden am Hungertuch nagen wenn die Abgabe fällt. Zusätzlich wirds sicher so sein dass der Verteilschlüssel nicht jeden Künstler berücksichtigt und das Geld eh denen zufliesst die es nicht nötig hätten. Das Beste ist aber, dass per se jeder eh NUR urheberrechtliche Werke kopiert und nichts anderes mit seiner IT Hardware macht. Aber eben, es wird ja eh zur Mode das Vorhandensein einer Möglichkeit gleichzusetzen mit "man tut es auch" (Billag lässt grüssen - bei denen ist auch jedes Handy etc. automatisch ein Radio etc.)
Mittwoch, 12. Januar 2011, Weg mit Suisa und Co

Ich benutze meine USB Sticks nur um private Dokumente zu speichern. Warum soll ich da Gebühren an die Suisa entrichten. Das ist nichts weiter als die reinste Wegelagerei !
Dienstag, 11. Januar 2011, Piratenpartei Wähler



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