Immer mehr Flachbildschirmhersteller investieren in neue Fertigungswerke, um die Konkurrenten am LCD-Markt aus dem Rennen zu werfen. Doch Branchenexperten warnen bereits vor Überkapazitäten. So behauptet beispielsweise das Marktforschungsinstitut Display Search, dass die Kapazität bereits im kommenden Jahr grösser sein wird als die Nachfrage.
Zwar wird der TFT-Bildschirmmarkt bis dato durch Computermonitore und Notebooks beherrscht (im vierten Quartal 2003 immerhin 91 Prozent des Umsatzes mit LCD-Bildschirmen), als wichtigster Wachstumsmarkt in den kommenden Jahren zählen allerdings Fernsehgeräte. Im letzen Jahr hatten von weltweit rund 140 Millionen verkauften Fernsehern nur drei Millionen einen Flachbildschirm. Analysten prognostizieren für 2004 einen Anstieg auf neun Millionen Stück, für 2005 auf 15 Millionen und bis 2007 gar auf 30 Millionen. Allerdings habe, so die Auguren weiter, die Nachfrage nach LCD-Fernsehern bisher bei weitem nicht die Erwartungen der Hersteller erfüllt. Es stellt sich somit die Frage, ob die Nachfrage künftig schnell genug steigen wird, um die Tonnen an Flachbildschirmen an den Mann zu bringen.
Analysten warnen, schreibt die "Financial Times Deutschland", dass die Investitionen in neue Werke vor allem durch die Notwendigkeit einer effizienteren Fertigung und nicht durch die Nachfrage des Marktes angetrieben werde. Da die meisten modernen LCD-Fertigungswerke rund 2 Milliarden Dollar kosten und zwischen Investition und Produktion viel Zeit vergeht, könnten sich einige Werke als teuer, aber nutzlos herausstellen.
(mw)