Gleichberechtigung für OSS

Laut einem neuen Strategiepapier soll Open Source Software bei der Beschaffung gleichberechtigt mit kommerziellen Produkten geprüft werden.
10. März 2004

     

Der Informatikrat Bund (IRB) hat Ende Februar die OSS-Strategie der Bundesverwaltung Version 1.0 verabschiedet. Aufgrund des Bundesgesetzes über öffentliche Beschaffung ist der Bund verpflichtet, Chancengleichheit für alle Softwareanbieter herzustellen. Gemäss dem neuen Strategiepapier soll nun Open-Source-Software zumindest bei der Beschaffung für die Schweizer Bundesverwaltung gleichberechtigt mit den bisherigen Produkten wie Windows, MS-Office, Unix und SAP geprüft werden. "Der OSS-Einsatz belebt den Wettbewerb im Bereich der Software, was sich wiederum positiv auf die Qualität und Wirtschaftlichkeit der Informatiksysteme auswirkt.", heisst es.
Die OSS-Strategie soll den Umgang der Bundesverwaltung mit OSS für die nächsten vier Jahre festlegen. In der Bundesverwaltung wird OSS bereits heute verschiedentlich eingesetzt. Sieben Prozent der Server werden derzeit mit Linux betrieben. Geprüft wird auch der Einsatz bei Büroprogrammen in der Bundesverwaltung, bei denen Microsoft Office momentan der Standard ist, sowie die Vorteile von OSS etwa für E-Government-Anwendungen.
Am 1. September werden das Informatikstrategieorgan Bund (ISB) und die Private Hochschule Wirtschaft (PHW, Zürich) die 2. OSS Tagung der öffentlichen Verwaltung durchführen. Die Themenschwerpunkte: Wirtschaftlichkeit OSS/CSS (Closed Source Sofware), Recht und OSS, Erfahrungen aus der öffentlichen Verwaltung.
(mw)


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