Kodak ist laut "Wall Street Journal" mächtig sauer auf
Microsoft. Der Grund: Der Fotospezialist fühlt sich vom Software-Giganten aus Windows XP verdrängt. Stein des Anstosses ist Kodaks Photo-Software. Wird eine Kodak-Kamera an einen PC gehängt, auf dem die Software des Kamera-Herstellers installiert ist, wird nicht etwa die Kodak-Software automatisch aufgestartet, sondern Microsofts eigene Windows-XP-Foto-Software. Will ein Kodak-Kunde die spezielle Kodak-Kamera-Software automatisch starten lassen, ist dies nur sehr umständlich möglich.
Kodak erhebt überdies Vorwürfe, dass das neue Windows-OS Bestellungen für Abzüge der Bilder an Unternehmen steuert, die bezahlen, um in Windows aufgelistet zu sein. Die Vermutungen gehen so weit, dass diese Foto-Entwickler für jedes Bild, das sie dank Windows entwickeln können, eine Gebühr an Microsoft bezahlen.
Problematisch ist auch die Tatsache, dass Kodak mit Microsoft ein Jahr zusammengearbeitet hat, um einen neuen Foto-Transferstandard zu entwickeln, der automatisch erkennt, wenn eine Kamera angeschlossen wird. Kodak fühle sich betrogen, weil die Software durch Microsofts Kamera-Software jetzt gegen den Fotoriesen eingesetzt werde.
Microsoft antwortete auf die Vorwürfe, dass Kodak ein wichtiger Partner sei, und man natürlich wolle, dass deren Produkte mit Windows funktionieren. Kodak habe aber auf mehrere Versuche, gemeinsam eine Lösung zu finden, nicht reagiert. Es handle sich um komplizierte technische Probleme, doch Kodak hätte es vorgezogen, zu Anwälten und Lobbyisten zu rennen, anstatt mit Microsoft direkt das Problem zu lösen.
(mw)