Ein grosser Vorteil von AMD-Chips gegenüber denjenigen von
Intel war bisher die Schnittstelle HyperTransport der AMD64-Architektur. Ab 2008 will Intel mit dem Common System Interface (CSI) gleichziehen. Der US-Journalist David Kanter hat nun die
bisher verfügbaren Informationen über den neuen Interconnect auf der Nehalim- sowie der Tukwila-Chip-Generation von Intel aus Patentanmeldungen zusammengetragen.
Ein CSI-Link besteht ihm zufolge in der Standardversion aus 20 Lanes, welche über eine Übertragungsrate von je 4,8 oder 6,4 Gbps verfügen. Arbeiten alle Lanes zusammen, kann also eine Spitzengeschwindigkeit von maximal 12 beziehungsweise 16 Gbps erreicht werden. Je nach Bedarf lassen sich die Lanes in zwei oder vier Bündel aufspalten. Ausserdem arbeitet der CSI-Link vollduplex, während der Hypertransport von
AMD bidirektional arbeitet und so die Daten nur in jeweils eine Richtung transportieren kann.
Unklar ist, wie viele CSI-Link Intel in welche Prozessoren einbauen wird. Denkbar ist, dass Desktop-Computer einen Link zur Kommunikation mit dem Chipsatz erhalten, während beispielsweise Xeons für Zwei-Sockel-Server je zwei CSI-Links zur Kommunikation mit dem Chipsatz und der zweiten Prozessorfassung erhalten könnten. Ob der CSI-Link in mobilen Geräten überhaupt zum Einsatz kommt steht noch offen, da bei diesen Geräten der Chipsatz einen Grafikprozessor beinhaltet. Würde der Speicherkontroller vom Chipsatz genommen, könnte sich die CPU nicht mehr unabhängig vom Grafikchip in den Energiesparmodus schicken. Um dieses Problem zu umgehen, plant AMD für 2008 einen Chipsatz, auf welchem Speicher- und HyperTransport-Controller über eine andere Energiezufuhr als die eigentliche CPU verfügen. Über eine entsprechende Lösung von Intel ist noch nichts bekannt.