Novell gewinnt vor Gericht

Im Kampf gegen Novell muss SCO eine bittere Niederlage in Kauf nehmen.
13. August 2007

     

Ist das jüngste Urteil im endlosen Rechtsstreit zwischen Novell und SCO um die Unix-Rechte endgültig, dürfte es wegweisend für den weiteren Verlauf des Prozesses sein. Diesem Urteil zufolge, das kürzlich von einem Bezirksgericht in Utah gefällt wurde, besitzt Novell und nicht SCO das Urheberrecht an Unix. Dem bereits mehrere Jahre andauernden Rechtsstreit um die Urheberrechte von Unix könnte somit der Wind aus den Segeln genommen werden, denn auf diese vermeintlichen Rechte stützen sich auch viele andere Klagen von SCO.



Für den Prozess mussten die Geschäftstätigkeiten von fast 15 Jahren nachvollzogen werden. Bereits 1993 erwarb Novell die Rechte an Unix von Unix System Labs (USL), einer Tochterfirma der AT&T. Novell lizensierte die Unix-Rechte an SCO, welche mit einer überarbeiteten Version des Novell-Flops Unixware grosse Gewinne erzielte. Allerdings liess Linux, in der Zwischenzeit grossflächig verbreitet und kostenlos, SCOs Unixware rasch hinter sich, was das Unternehmen zum Sanierungsfall werden liess. In der Folge klagte SCO gegen IBM mit der Begründung, von SCO patentierte Unix-Technologie unerlaubt in seinen Linux-Implementationen verwendet zu haben. Diesem Vorhaben setzte der tatsächliche Unix-Inhaber Novell allerdings schnell einen massiven Riegel vor. Mit dem Urteil ist somit auch die Hoffnung auf eine bequeme Sanierung mithilfe einer gewonnenen Milliardenklage dahin.




Nicht bloss hat SCO den Streit vor Gericht verloren: Das Unternehmen sieht sich zudem mit einer Verleumdungsklage seitens des Gegners konfrontiert und könnte auf Schadensersatz verklagt werden. Für die ohnehin finanziell angeschlagene Firma dürfte dieses Szenario das endgültige Aus bedeuten.



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