Obwohl AOL betont, der Netscape-Brand werde weitergeführt, bedeutet die jetzige Entlassung von 58 Entwicklern laut einhelliger Analystenmeinung das faktische Ende des Ur-Browsers. Zur Zeit surfen noch ganze 2,9 Prozent der Internet-User mit dem AOL-Browser. Die meisten davon noch mit Version 4.7 obwohl seit vergangenem August Version 7.0 erreicht wurde, wie Statmarket-Analyst Geoff Johnston bemerkt. Damit geht auch der Browserkrieg mit Microsofts Internet Explorer zu Ende, der als Hauptgrund für das Anti-Monopolverfahren gegen die Gates-Company galt.
Obwohl, ein kleiner, unbeugsamer Entwicklerhaufen aus dem Umfeld von Netscape will den Kampf mit dem übermächtigen Gegner weiterführen: Das Mozilla-Team. Mit einer Zwei-Millionen-Dollar-Gabe und Urheberrechten von AOL zum Start soll Mozilla als Open-Source-Projekt weitergeführt werden. Der Präsident der Mozilla-Stiftung, Mitchell Baker, ist überzeugt:"Wir haben den besseren Browser als
Microsoft, und das zählt am Ende." Ein Optimismus, der die Geschichte des Browserkriegs zwischen Netscape und Internet Explorer vollständig ignoriert.